Montag, 15. Dezember 2008

Weihnachten auf französisch


Schon wieder Paris, die Stadt der Liebe. Für mich eindeutig die Stadt der Liebe: zu französischen Crossaint und Cafe au lait im Bistro an der Ecke.... Ja es hat den Cheffe mal wieder nach Fronkreisch verschlagen und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, nicht schon wieder, wir waren doch erst vor ein paar Wochen da, wie langweilig. Paris ist nicht langweilig, nie! Und schon gar nicht kurz vor Weihnachten, wenn alles so schön geschmückt und beleuchtet ist. Huch, ich entdecke grade meine sentimentale Seite, erst die Weihnachtsmucke und jetzt noch die ganze kitschige Deko, die mein kleines Herzchen höher hüpfen lässt. Der eigentliche Grund für die Stadt mit Eifelturm, der grade ganz blau erstrahlt, war allerdings ein Arztbesuch, bei dem ich den Cheffe begleiten sollte, und den ich mit Sicherheit in bester Erinnerung behalten werde. Denn nach dem wir fertig waren, bestieg der Cheffe und ich, den wirklich klitzekleinen Aufzug des hübschen Pariser Altbaus, während die anderen die Treppe nahmen. Und während wir schwatzend darauf warteten, unten anzukommen, machte es plötzlich rumps, und der Aufzug blieb stehen. Allerdings nicht im Erdgeschoss, sondern irgendwo dazwischen, und so steckten wir fest. Welch skuriele Situation, ich bin noch nie in einem Fahrstuhl stecken geblieben, und dann gleich mit dem Cheffe. Der wiederum klopfte geistesgegenwärtig mit der einen Hand gegen die Tür und rief relativ unbeeindruckt: "Hilfe, hilfe!" während er mit der anderen den Notfallknopf drückte was ihm offensichtlich größtes Vergnügen bereitete. Es dauerte aber nicht lange und nach erneutem Knopf drücken, setzte sich der Lift wieder in Bewegung und wir kamen unbeschadet unten an. Nur der arme Dr. und der Rest unserer Begleiter schauten irgendwie verdutz zur Tür herein aber:" what can we do?", wäre des Cheffes Antwort gewesen.
Den Rest der Zeit vertrieb ich mir mit spazieren gehen und Techniken entwickeln, die Anzahl der elektrischen Schläge, die ich mir non stop im Hotel durch Laufen auf dem Teppich an allem einholte, zu minimieren, was mir leider nur schlecht als recht gelang. Selbst der Cheffe blieb nicht verschont.... Schweben wäre perfekt gewesen, aber dazu hats nicht gereicht. Dafür schwebte Beyonce in der Hotellobby an mir vorbei, die ich selbstverständlich ohne Nachfragen nicht erkannte hätte, und auch nur durch das Blitzlichtgewitter der Paparazzi darauf aufmerksam wurde. Was ein Geschiss um manche Menschen gemacht wird, ist schon faszinierend, aber tauschen würde ich um nix in der Welt. Da wird mir doch lieber vom Türsteher der Hotels, der Eintritt verwehrt, auch wenn ich schon mehrere Tage munter rein und raus gelaufen kam, als dass sich alle Augen auf mich richten, wenn ich irgendwo auftauche. Eine nette Abwechslung und lustige Bekanntschaft, machte ich dann noch mit dem ultimativen Nagelspezialisten, der extra aus dem schönen Berchtesgardener Land eingeflogen kam und mich schwer von seinem Können begeisterte. Man lernt ja bekanntlich nie aus und so hatten wir einen wirklich vergnüglichen Tag, mit viel Kaffee und Gebabbel. Zum krönenden Abschluss, lud mich der Cheffe tatsächlich noch auf ein Bier ein und nach einigen Versuchen, klappte sein "Prost!" auch schon ganz ordentlich.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Sooooooo viel Sand!



Ich war im Krankenhaus. Aber nicht in irgendeinem, nein , in dem Krankenhaus. In dem besten was der mittlere Osten zu bieten hat. Zum Glück nicht als Patient, sondern um mit den verschiedenen Docktoren des Cheffes über dessen sportliche Betätigung zu plaudern. Fazit, alles beim alten plus Diät. Aber das wissen wir doch schon seit ich hier bin. Manchmal kann ich der Logik hier nicht so ganz folgen. Aber gut, unterhaltsam war es, auch wenn ich äußerst ungläubig angeschaut wurde, nachdem ich wahrheitsgetreu zugab, noch nie etwas von diesem exzellenten Krankenhaus und seinem fantastischen Ruf gehört zu habe. Augenzwinkernd beendigte der Cheffe die Sitzung und meinte zu mir gewannt, "so Eva, jetzt haben wir eine Aufgabe, hehe", und fuhr mich anschließend höchstpersönlich mit den Worten:" in diesem Auto hat lange keine Dame gesessen, und schon gar keine blonde!", nach hause. Lässig der Cheffe, sehr lässig.
Am nächsten Tag hieß es dann Koffer Packen und ab in die Wüste. Also in die richtige, wilde, ursprüngliche.... mit ein paar kleinen Annehmlichkeiten, wie fließend Wasser, Kabel-Fernsehn und Kühlschränken... aber sonst ganz im traditionellen Beduinenstil. Für mich ein wahres Paradies. Pferde, Lagerfeuer und Natur pur. Dazwischen das kleine, fast unglaublich gut hörende, Wiesel, was überhaupt nicht nachkam jeden noch so kleinen Busch zu bepinkeln und seine wahre Freude dran fand, arme gelb angezogene Müllmänner (die gibt es wirklich in der Wüste!) zu jagen und an zu kläffen...
Allerdings teilen sich hier die Geschmäcker, denn das größte für die Kinder der Familie ist es, mit dem Jeep den lieben langen Tag im Sand herum zu kurven. Nun gut, jedem das seine. Auch wenn es irgendwie schon irre aber eben doch so sinnlos ist, die Sanddünen hoch und runter zu brettern. Mir ist nur kurz das Herz stehen geblieben, als wir eine besonders steile Düne hochfahren wollten und das Auto dramatisch zur Seite weg rutschte. Da merkt man eben doch den kulturellen Unterschied. Während ich kreidebleich, panisch mich am Türgriff festklammerte, lachte der Rest der Insassen und diskutierten begeistert, wie man wohl am besten den nächsten Sandberg in Angriff nehmen kann. Was aber wirklich sensationell ist, und tatsächlich meine lieblings Beschäftigung werden könnte, ist Sanddünen runter rennen. Ich sag euch, das macht echt Spaß. Und es ist egal wie steil es ist man fällt einfach nicht hin. Der einzige Nachteil, Sand in allen Ritzen und das auch noch Wochen später.
Und richtig kalt war es, trotzdem hab ich mir einen dicken Sonnenbrand auf der Nase geholt. Aber wer denkt schon mitten im Winter an Sonnencreme? Ein besonderes Highlight war allerdings ein echter traditioneller Beduinen Umhang, den ich vom Cheffe geschenkt bekommen habe, und welcher besser als jeder Wintermantel warm hält. Ich werde ihn in Ehren tragen und hoffe damit noch mal in die Wüste geschickt zu werden.

Sonntag, 30. November 2008

Winter in Riad



Obwohl, von Winter kann man hier eigentlich nicht sprechen, eher von angenehmen "T-Shirt und manchmal Socken anzieh Temperaturen", die es endlich zulassen den ganzen Tag draußen zu verbringen. Sehr angenehm und selbst die Palmen machen einen durch aus frischeren Eindruck. Aber der Winter kommt und zwar mächtig, wie mir die Mädels versicherten, eiskalt soll es werden.....hmm ja, vielleicht und wie der Cheffe immer zu sagen pflegt, das ist hier doch nix gegen den Europäischen Winter! Recht hat er aber geregnet hat es und wie! Fast drei Tage wie aus Eimern. Des einen Freud des anderen Leid... während der Cheffe im Dreieck gehüpft ist vor Begeisterung, war auf den Strassen die Hölle los.... in Saudi hat man es eben nicht so mit Wasser und die Krankenwagensirenen liefen zu Hochtouren auf. Aber was will man erwarten, ich bin mir sicher hier hat noch keiner was von Aquaplaning gehört. Und es läuft auch nichts ab, was in kürzester Zeit das ganze Grundstück in einen riesigen See verwandelte und auch mein Bad wurde auf Grund einer undichten Stelle im Dach zu einer Nasszelle im wahrsten Sinne des Wortes. Die Katzen fanden es super und sprangen wie die Irren in den Pfützen rum, während Yallah einen angewiederten Gesichtsausdruck hatte und verzweifelt versuchten den Tropfen aus zu weichen. Doch ein Gucci- Schlampenhund, wie ich befürchte. Also Winter ist irgendwie was anderes, aber dafür verhilft mir meine Nachbarin seid ein paar Wochen zwar erst unfreiwillig aber mittlerweile begeistert mit fröhlichen Weihnachtsliedern vom Band zur ersten Weihnachtsstimmung in Saudi. Letztes Jahr kam die bei mir unter Palmen so gar nicht auf und heute ertappe ich mich, wie ich am Frühstückstisch zu Rudolff the red nose Reindeer mit dem Fuß mit wippe und ich bin mir sicher wenn ich noch ein paar Wochen länger beschallt werde, wird mir die ein oder andere Strophe über die Lippen gleitet, ob ich will oder nicht. Trotzdem, irgendwie mag ich es und auf Weihnachten freu ich mich auch wie ein Plätzchen. Darum stand ich gestern in der Küche und habe mich an Butterplätzchen versucht, sehr lecker. Nur das obligatorische Bier hat gefehlt und es ist wahr was die Eltern über zu viel Plätzchenteig naschen sagen: Kind , dir wird doch schlecht. Ja das kann ich bestätigen....hee aber lecker war es trotzdem. ..." Rudolff the red nose reindeer has a very shiny nose......hhhmmmm ever saw him ....hmmmm...it glows!"

Dienstag, 21. Oktober 2008

Killercat im Traumland


Seid einer Woche bin ich jetzt wieder in Riad und hatte bei meiner Ankunft eine Begegnung der Dritten Art. Nix ahnend und voller Wiedersehensfreude betrat ich meine Wohnung und zwei, mittlerweile fast ausgewachsene Kater begrüßten mich fast überschwänglich. Als ich Yallah dazu holte war die WG wieder komplett und alles eitel Sonnenschein, bis Rippsche von einer Sekunde zur nächsten von Mitzekatze zu Psychocat mutierte und dem Hund erst mal ne blutige Nase verpasste und anschließend mit aufgestellten Fell und ausgefahrenen Krallen und Zähnen auf mich stürzte.... Hilfe und vor allem aua! Was ein Drecksvieh! Mit einem Schrubber bewaffnet, scheuchte ich den immer noch tobenden Killerkater zurück ins Bad und trat mit Yallah unweigerlich die Flucht nach draußen an. So was hab ich noch nie erlebt, da zieht man mit Liebe und Sorgfalt so ein kleines krankes Kreatürchen groß und als Dank erhält man Bluterguss unterlaufende Kratzer. Am nächsten morgen war der Spuck vorüber und Rippsche war wieder ganz der alte.... vielleicht hätte ich mich bei Ankunft sofort im Katzenklo wälzen sollen, um meinen Geruch zu übertünchen. Dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, einschneidende Erlebnis, brachte mich zu der Erkenntnis, das es wohl dringend an der Zeit sei, die beiden Herren ihrer Männlichkeit zu berauben. Und am Montag hieß es dann: Schnipp Schnapp und jetzt sind sie ab. Maschallah! Killercat ist besiegt-das Gute hat gewonnen!
Diese ganze Aufregung und eventuell auch der Einfluss von verschiedensten Medikamenten, die ich in der Hoffnung einnahm um meine Hustenattacken des Nachts unter Kontrolle zu kriegen, beflügelten meine Traumfantasien zu Höchstleistung. Ich glaube ich sollte tatsächlich mal über eine politische Karriere nachdenken, den Angela Merkel, herself, schlug mich und ein paar andere zur neuen Bundeskanzlerin vor. Warum eigentlich nicht und in Gedanken übte ich schon mal den Satz: Ich nehme die Wahl zur Bundeskanzlerin an. Dann viel mir allerdings ein, dass ich ja auch vor vielen Leuten Reden halten müsse und das ist ja überhaupt nicht meins. Darauf hin lehnte ich die Nominierung ab und Angie lächelte und zeigte mir noch ein bisschen den Bundestag. Der hatte allerdings mehr was von einem Theater und plötzlich fuhren Angela und ich am Meer Fahrrad. Und ich fand sie echt super nett.... danach bin ich aufgewacht. Bin mir nicht so sicher was mir das wohl sagen will, aber na gut, Funny hat ja auch schon Guido Westerwelle im Traum Frühstück gemacht.

Samstag, 18. Oktober 2008

The long way back to Riad!


Endlich wieder zu hause im eigenen Bettchen schlafen und die stinkenden Koffer auspacken. Wurde aber auch allerhöchste Zeit. Nach München ging es nämlich für ganze zwei Nächte nach London, was ich manchmal einfach nicht nachvollziehen kann, wie man sich den ganzen Organisations-Stress an tun kann, um dann nur einen lausigen Tag im wunderschönen London zu verbringen. Aber das ist wahrscheinlich wieder die arabische Logik, die ich vielleicht gar nicht verstehen muss. Das Hotel war auf jeden Fall traumhaft und ich hab den Tag damit verbracht, Michi in seinem Whiskey-Laden zu besuchen und abends mit ihm Bier trinken zu gehen. Hmmm hatten wir das nicht erst vor zwei Monaten? Ja erstaunlich, wie das Leben manchmal so spielt. Da sieht man sich mit unter für Jahre nicht und dann gleich zwei mal in kürzester Zeit. Gelohnt hat es sich und wer weiß wann wir mal wieder für einen Tag nach London kommen. Aber wir sollten uns damit beeilen, denn wer ein Visum für die UK braucht bekommt es nur bis zum 65 Lebensjahr, mit der Begründung, wer älter ist, hat gefälligst in Rente zu sein und braucht dann doch nicht mehr zu reisen. Eine interessante Einstellung, wenn sie wahr ist, wie ich finde. Vielleicht war das auch der Grund des extrem kurzen Aufenthaltes, denn einer unserer Leute, viel unter diese Regel und so flogen wir anschließend in des Cheffes Lieblingsstadt......naaaa, welche ist das wohl? Der aufmerksame Leser sollte nun aufspringen und mit voller Begeisterung KAIRO rufen. Richtig, richtig. Du traumhafte Stadt, die du mit deinem Staubwolken und Müllbergen dein wahres Gesicht verschleiern musst und mir jedes mal das so genannte Kairo-Syndrom bescherst. Dieses mal entschied ich mich allerdings für eine handfeste Erkältungsgrippe, die sich gewaschen hatte und mich drei Tage ans Bett fesselte. Die Nachwehen der Grippe, hielten dann noch bis Hurgarda an, wovon es nicht viel zu berichten gibt, außer das ich kein Yachtfan werden werde und die Mücken hinterhältig und gemein sind. Allerdings gegen den Sternenhimmel ist nichts zu sagen und es hat schon was dem Cheffe die Schönheit des selbigen näher zu bringen, der dann voller Bewunderung den Kopf zum Himmel streckt und: how beautiful! Das wäre ihm ja noch nie aufgefallen, sagt.

Freitag, 19. September 2008

Von Zuchtperlen ,Palmwedel und Hochzeiten


Und schon sind vier Wochen wie im Flug vorbei gerauscht und ich frag mich wo die Zeit geblieben ist. Schön war´s, sehr schön sogar und jetzt sitze ich wieder in dem exzellenten Hotel in München und kann mir ein bisschen Sentimentalität nicht verkneifen. Aber Schluss jetzt mit der Jammerei, immerhin liegen drei Wochen höchster Genuss und vor allem Spaß hinter mir, und meine Leber schreit grade zu:"Ab in die Wüste mit dir, Abstinenz, es lebe die Abstinenz!"Und damit hat sie sogar recht, aber was soll man denn schon machen, wenn man in kürzester Zeit die letzten Monate die freudlose sozial- ernüchternde Einsamkeit kompensieren will. Dies ist mir, wie ich finde hervorragend gelungen und angefangen von Bridezillas Junggesellinnenabschied, über den Polterabend, der standesamtlichen Trauung bis hin zur grandiosen spanischen Hochzeit in Barcelona, blieben auch alle anderen wichtigen Dinge wie die weltbesten Freunde treffen, tanzen, reiten , Doko spielen und jede menge Brot auf Woscht essen, nicht auf der Strecke. Auch die ganze Familie kam aus allen Ecken der Welt in the best house in town zusammen und es wurde hübsch heftig um die schönsten Urlaubsfotos gebattlet. "Hier bin ich in Peru auf dem 5000der", sprach der Papa," jetzt setzt euch doch mal richtig hin... " "Will jemand mal Bilder von meinen Viehchern sehen?" kontere ich. " NEIN, bloß nicht, aber wo sind denn die Fotos von der Tante aus Brasilien?" " Oma, wie wars denn eigentlich im Spessart ? " Was will man mehr?! Aber Barcelona, das war wirklich ne Reise wert, fantastische Temperaturen, spanischer Wein und eine Dachterrasse mit Blick auf Kolumbus. Anke und ich sind schon Freitags angereist um Esther und Oscar ein bisschen bei den Vorbereitungen zu helfen, wobei Anke sich als sensationelle Weddingplanerin entpuppte und ich mit Martin unglaubliche Fähigkeiten in Reistütchen basteln entwickelte. Aber selbstverständlich kam die Kultur auch nicht zu kurz und während Bridezilla und Frau Weddingplaner letzte Besorgungen für das samstägliche Spektakel machten, folgten Martin und ich den Spuren von Gaudi und tausend anderen Touristen, die scheinbar die selbe Idee hatten. Hin und wieder ließ mich mein Orientierungsinn im Stich, welcher mir vereinzelt wüste Beschimpfungen der Mitreisenden einholte und mich zum hinterher trotten verdonnerte. Nur mit Gärten in jeglicher Variante hatten wir kein Glück und das ist, Gott seis getrommelt, nicht auf meinen Mist gewachsen.....Im Laufe der Woche gesellten sich dann noch Constanze, Carola, Malte, Anja und Martin dazu und nach einem gemütlichen Willkommens Bier wurden freitags Abend erste Verschönerungsmassnahmen an Beinen und Nägeln vorgenommen, die sich am nächsten morgen allerdings als Katastrophe herausstellten. (komischer weise nur bei mir?!) Versucht euch nie im beschwippsten Zustand und noch dazu im halbdunkeln mit Nagellack anzupinseln.... das geht schief.... und von den Beinen ganz zu schweigen! Egal, denn der große Tag stand bevor und Anke, Martin und ich machten uns plichtbewußt zum Ort des Geschehens auf, um das wunderschöne spanische Landhaus zu dekorieren und ein klietzekleines Stück Frankfurt als Kontrast an das alte Gemäuer zu hängen. Nach getaner Arbeit ging es zurück ins Hotel der Brauteltern, um uns umzuziehen und Zeuge einer lustigen Tradition zu werden. Denn in Spanien ist es üblich, dass ein Fotograph beim Ankleiden der Braut zugegen ist und fröhlich am Bilder knipsen ist, merkwürdig aber nicht mal so dumm. Allerdings ist es gar nicht so leicht jemanden so ein Brautkleid anzuziehen und noch dazu so ein schönes. Renate und ich mussten ganz schön ziehen und zerren, aber wann kommt man schon mal dazu eine Braut anzuziehen! Eine weitere Tradition ist das unbedingte Zuspätkommen der Braut, was Esther hervorragend praktizierte, und uns alle in unseren schnieken Kleidchen mit und ohne Zuchtperlen voller Spannung warten liess. Dann stand sie da-ganz in weiss, mit einem Blumenstrauß-und ich muss gestehen, dass ich wirklich sehr, sehr gerührt war. Ein komisches Gefühl, aber das war die erste Hochzeit die mir wirklich was bedeutet hat. Nach der Zeremonie gings gleich weiter im Programm und unter Seifenblasen ohne Reis werfen (war verboten, die schönen Reistütchen ganz umsonst) wurden alle zum Sektempfang in den Steingarten geleitet und das ist auch gleichzeitig der kulinarische Höhepunkt einer spanischen Hochzeit. Nix da nur ein schnödes Gläschen Sekt und ein trockenes Häppchen, nein nein kunstvolle angerichtete Leckerbissen in tausend Variationen, Reis und Nudelgerichte und Getränke nach jedem Geschmack. Ein Paradies, bis auf die ständigen Steinchen im Schuh, was das Laufen in den ohnehin schon ungewohnten Stöckelschühchen noch aufs übelste erschwerte. He aber ich bin nicht hingefallen mit meinen versehentlich gekauften Brautschuhen, wozu mir die Verkäuferin recht herzlich zu meiner Hochzeit gratulierte... heiraten? ich? Na ich weiß nicht. Dritter Programmpunkt war das Hauptessen, welches durch wild rufende und mit der Servierte über dem Kopf wirbeln Spanier, manche von uns in Erstaunen versetzte, aber auf jeden fall spaß machte und wie ich finde ein bisschen an Fußball erinnerte. Also die wissen schon wie man feiert und anschließend auf der Tanzfläche blieb kein Auge trocken. Überhaupt erinnerte auch das Brautstraußwerfen, bzw eher das Fangen, in Ansätzen an Rugby mit Zuchtperlen, wobei sich das zuchtperlenfreie Feld dezent zurück hielt. Gegen zehn neigte sich der offizielle Teil der Feier seinem Ende zu und der Rest der Hochzeitsgesellschaft wurde per Reisebus zurück nach Barcelona in eine Bar geschafft um dort den Abend bei Cocktails und guter Mucke ausklingen zu lassen. Fantastisch! Liebe Esther, lieber Oscar der Organiesations-Marathon hat sich absolut gelohnt und ich hoffe es hat euch beiden genauso gut gefallen wie uns und der Tag wird unvergessen bleiben. Der Nachhauseweg mit Martin und dem Palmwedel wird mir auf jeden fall in ewiger Erinnerung bleiben und ausnahmsweise funktionierte zu später Stunde meine Orientierung denn sonst wären wir mit 99% Sicherheit im Hafenbecken gelandet.

Montag, 18. August 2008

A wicked weekend in London...


... welches damit begann, dass mich die älteren Töchter des Cheffes im Flieger auf dem Weg nach London fragten, ob ich denn Lust hätte, sie in ein Musical zu begleiten. Was ne Frage, selbstverständlich. Ein kurzer kritischer Blick der Mädels über mein Äusseres, gab mir die Gewissheit, dass ich zwar passend für Englands Regenwetter gerüstet war, aber auf gar keinen Fall auch nur annähernd für ein solches Event. Aber woher sollte ich auch mit so was rechnen und wer zieht schon schicke, offene Schuhe und ein passendes Oberteil an, wenn er frischen 16°C und Pfützen erwartet. Und da wir direkt vom Flughafen ins Theater fahren sollten, gab es leider keine Chance mehr für mich, das kleine Schwarze aus dem Koffer zu kramen. Aber da mir sogleich bestätigt wurde, dass wir hier alle Schwestern wären, lieh mir Schwester H. Schuhe von Louis de... sowieso ( Modefreaks wissen schon, die teuren) und Schwerster G. ein schniekes Oberteil. Das i-Tüpfelchen besorgte dann noch der Cheffe himself, der es sich nicht nehmen liess mich zu begutachten und mit einem begeisterten "beautiful" die Sache abzurunden. Geschniegelt und geschnagelt fuhren wir dann zum Apollo-Victoria-Theatre und wer Musical mag, sollte "Wicked" nicht verpassen. Ein wirklich sehr, sehr schöner Abend, den meine Füsse sicher noch lange im Gedächtnis behalten werden, wobei es schon seine Vorteile hat zeitweise ein bisschen größer zu sein.
Der nächste Tag wird sicher auch unvergessen bleiben, denn nach einigem hin und her hat es zu guter Letzt doch noch geklappt Michi im gar nicht mal so grauen London zu besuchen. Und was macht man wohl in London und trifft Mr. Whiskey/Beer? Ganz recht, man schlendert schwatzend durch London, besucht Kustausstellungen ohne darin befindliche Kunst und sucht, wie ich zugeben muß auf mein Drängen, das nächste nett aussehende Pub auf, um sich das erste halbkühle Bier dieses Tages schmecken zu lassen. Ahhhhh lecker! Nebenbei erfährt man, das Bier nicht gleich Bier ist und Pils mal überhaupt nix mit Ale zutun hat, was ober-und untergehrig bedeutet und welches des köstlichen Gebräus mehr oder weniger gehopft ist.
Und damit sich das Bier nicht so alleine fühlt, legten wir anschliessend auf einem wunderschönen kleinen Markt irgendwo unter Bahnschienen einen kleinen Stop ein und meine Abneigung vor englischen sausages legte sich augenblicklich als ich in eben eine solche biss. Wunder gibt es eben immer wieder. Aber Mich wäre nicht Michi wenn wir nicht anschliessend noch in einem befreundeten Whiskeyladen vorbeigeschaut hätten und uns dort ein, zwei Gläschen munden ließen. Bewaffnet mit jede menge Nüsschen machten wir uns dann auf den Weg zur Hauptattraktion des heutigen Tages: GREAT BRITISH BEER FESTIVAL!Was soll man schon über eine Verbraucher Biermesse schreiben? Sowas hab ich noch nicht gesehen! Sensationell, tausend verschiedene Biere in kleinen Fässchen lauter betrunkene aber dafür extrem höfliche Säufer und, was mich besonders beeindruckt hat, eine Schlange vor dem Männerklo während frau locker, lessig auf die Damentoilette spazieren konnte. Ehrlich gesagt habe ich den Überblick verloren, wie viele und was für Sorten ich probiert habe, aber das Ingwerbier war köstlich. Der Tag neigte sich schließlich seinem Ende zu und Michi und ich kamen zu dem Schluss, (wie sollte es anders sein) dass wir diesen am besten in einem Pub beschließen sollten. Dort trafen wir später noch Michis Schwester Petra und ich sag nur prost und merci lieber Michi, für diesen wicked (hihihi) Tag!


Donnerstag, 7. August 2008

Bridezilla auf Malle


Hoch stand die Sonne und brannte erbarmungslos auf des Deutschen Lieblingsinsel nieder, als wir erschöpft nach einem Rekord Dreigängemenü in nur 50 Minuten aus dem Flieger stiegen. Irgendetwas lag in der Luft, etwas Sonderbares, etwas Undefiniertes. Selbst der Cheffe schaute sich nervös um und trieb uns zur Eile an. Kaum ein Mensch auf der Straße, alles totenstill. Wo waren sie denn nur alle? Nicht ein einziger Sangriaschlürfendereimerträger war zu sehen. Was ist geschehen? Angekommen im Hotel fiel mein Blick auf die ausliegenden Bild-Zeitungen und es wurde mir schlagartig klar, was alle Menschen auf Malle in Angst und Schrecken versetzte: BRIDEZILLA IN BARCELONA GESICHTET-Wissenschaftler vermuten Übersiedlung auf Mallorca! Ahhhhhhhhrrrrrr, voller Panik verbarikardierte ich mich in mein Hotelzimmerchen und wagte kaum zu atmen, als ich plötzlich aus dem Nichts Schritte den Flur entlanglaufend hörte, welches ein lautes Knurren und Grollen begleitete, das mir sonderbarerweise bekannt vorkam. Näher und näher kam das Knurren und stoppte direkt auf Höhe meines Zimmers. Na großartig , dachte ich jetzt ist alles aus, schluss mit dem netten Leben beim Cheffe, nix mehr mit lustigem Rumreisen im Privatjet und was wird denn nur aus Yallah, Rippsche und Kraut(i)? Harsches Klopfen an meiner Tür, riss mich aus meinen Gedanken und wie ferngesteuert lief ich zur Tür und öffnete.......ESTHER?!
Sensationell, es hat endlich geklappt, dass mich einer mal in meiner unrealistischen Zeitblase besuchen kommt. Und da stand sie dann die Bridezilla-Esther mit Kohldampf mitten auf Malle in meinem Hotelzimmer. Wie toll das war, brauch ich sicher nicht zu beschreiben. Die folgenden drei Tage standen ganz im Zeichen von Schuhen, Blasen an den Füßen, Rotwein und der Überlegung: gegenwärtige Weichenstellungen in naher Zukunft mit Hühnern oder lieber doch im Stadtgeschehen, deren Tragweite nicht in diesen Tagen ausdiskutiert werden konnte. Dies kompensierten wir allerdings mit einem 8 stündigen Marathon durch alle Schuhgeschäfte in Palma und gönnten später unseren armen geschundenen Füßen (vielmehr meinen, den als ich anfing über meine Blasen an den Füssen zu murren, war Bridezillas Antwort: "Jammer nicht, da musste durch") im fantastischen Spa des Hotels die nötige Erholung. Und dann war sie auch schon wieder weg und nur ein paar Krümel erinnerten noch an sie.... Salut und merci liebe Esther, das waren die lustigsten drei Tage seit langem.

Samstag, 26. Juli 2008

Cannes is fun!


Zurück in der Stadt mit dem größten Laufsteg der Welt. Der auf dem sich die Reichen und Schönen das ganze Jahr munter präsentieren und vor allem gesehen werden wollen. Hat fast schon ein bisschen was exhibitionistisches auf der La Croisette, wobei einiges auch durchaus amüsant erscheint. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters und manchmal kann man sich gar nicht so sicher sein, ob die vorbei wandelnden Menschen es wirklich ernst mit ihrem Auftreten meinen.
Ansonsten hat sich kaum was verändert seit letztem Jahr, bis wahrscheinlich auf die Mode...aber da hab ich ja keinen richtigen Blick für. Allerdings ist Rosa in. Der modebewusste Mann hüllt sich in Rosa und zeigt Brusthaar. Die Damen dagegen stöckeln weiter wie eh und jeh-allerdings trägt man dieses Jahr verstärkt Hund: an der Leine, im Täschchen oder auf dem Arm. Meine Güte, was hätten Yallah und ich gut ins Bild gepasst. Auch dümpeln mehr Yachten in der Bucht als letztes mal und die Begeisterung sich vor teuren Autos fotografieren zu lassen ist meiner Meinung nach kollosal gestiegen. Fast wäre es mir gelungen gleich drei Autofreaks gleichzeitig zu knipsen, als diese alle das selbe Auto fotografieren wollten. Diese Auswahl aber auch, an den teuersten Schlitten, scheint es auch nur hier zu geben. Und so bekam ich auf Grund von einem Automangel, einen fetten Benz mit einem adrett gekleideten Fahrer für einige Tage zur Verfügung gestellt, der mich hübsch durch Cannes kutschierte. Nicht schlecht für eine Mädel ohne Gucci-Dress und Chanell Handtäschchen, denn so manches Augenpaar vor dem Hotel verfolgten etwas argwöhnisch die Situation und dachten sich bestimmt ihren Teil. Offensichtlich hatte der Cheffe seine Spendierhosen an, und an einem Abend lud er mich auf ein Bier in seinem lieblings Restaurant ein. Natürlich war er nicht persönlich anwesend, aber er ließ reservieren und zahlte. Sehr nett oder. Man kommt, speist und geht ohne zu zahlen. Am nächsten Tag ließ er sich dann ganz genau erzählen was wir gegessen haben und ob wir auch hoffentlich französische Spezialitäten bestellt hätten, was sich als durchaus schwierig erwies, da es ein italienisches Restaurant war. Aber man kann sich ja auch nicht alles merken. In der übrigen Zeit habe ich mich mit Exclusiv-Shopping beschäftigt. Eine wunderbarer Zeitvertreib, bei dem man in die teuersten Geschäfte geht und seine Füßchen in 700€ Schuhe steckt und dazu die neuste Kollektion von Dings und Bums anprobiert. Es ist erstaunlich wie viel Geld man am Körper tragen kann und wie grauenhaft die Sachen teilweise aussehen-und das sage ich ganz ohne Neid. Trotzdem sollte man Cannes mal gesehen haben, zumindest einen Tag lang, nur aufpassen beim Strassen überqueren, denn meiner Meinung nach werden hier sicher statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Beteiligung von Porschefahrern verzeichnet.

Dienstag, 8. Juli 2008

Halbzeit...


... denn ein Jahr ist rum und der aufmerksame Leser wird sich sicher schon fragen, wo ich den geblieben bin. Die Antwort ist ganz einfach, ich bin immer noch hier und ganz offiziell habe ich noch ein Jahr verlängert. Irgendwie dachte ich, es wäre doch schade so eine Traumjob jetzt schon sausen zu lassen. Und das habe ich bis jetzt gelernt:
1)Wie wichtig einem die Menschen zu hause sind und wie gut es ist immer mal wieder einen kurzen Abstecher nach Frankfurt zu machen
2) Im Privatflugzeug zu fliegen macht schon mehr Spaß als sich in die Economy-Class zu quetschen.
3) Englisch, oder auch Tagarabdenglisch, eine Mischform aus Arabisch, Tagallo, Englisch und Deutsch.
4) Wie aufgeschmissen man ist, wenn das Internet nicht mehr funktioniert.
5) In arabischen Ländern ticken die Uhren eindeutig anders.
6) Saudi ist zwar eine spaßfreie Zone, aber es geht, wenn man mit den richtigen Leuten zu tun hat.
7) Yallah und inshala sind die meist gebrauchten Worte in der arabischen Welt.
8) Zu reisen und gleichzeitig zu arbeiten, ist eine feine Sache.
9) Im Sommer kann man in Riad ein Ei auf der Strasse backen.
10) Das ich längst noch nicht genug gelernt habe.

Freitag, 4. Juli 2008

Finale in Hurgarda


Das Rote Meer hat mich wieder und ein Paar Tränen mehr.... War das nicht ein komisches Spiel? Ich hab ja keine Ahnung , aber wo sind den die ganzen Tore geblieben? Ich hatte das Vergnügen mit der Crew im Hotel dieses seltsame Kleinod deutscher Fußballgeschichte zu bestaunen und konnte mich zum Glück an einer großen Flasche lecker Bier mit berauschenden Substanzen festhalten. Die internationale Gruppe Zuschauer, bestehend aus drei Engländern, einem Franzosen und zwei Deutschen, konnten die Stimmung nicht wirklich retten-hehe wie auch, unsere Nachbarn schon längst draußen und von den Engländern mal ganz zu schweigen. Blieben nur noch Ingo und ich, die durchaus unruhig auf ihren Stühlen rumrutschten und ich mit recht, denn ich hatte mich vorher todesmutig auf eine 100€-Wette eingelassen, wäre ja auch zu schön gewesen. Allerdings fehlte der Handschlag darauf und so konnte ich mich noch mal geschickt aus der Affäre stehlen und habe mir für die Zukunft vorgenommen , das Wetten ohne Ahnung lieber sein zu lassen. Also sind die Spanier zu Potte gekommen und durften den wirklich hässlichen Blumentopf mit nach hause nehmen und irgendwie haben sie es doch auch verdient, nach äh 24 Jahren(?) Titel frei seins. Ich kenne zumindest einen, der sich wie ein Schneekönig freut und dem gönn ich das! Zurück auf Cheffes Anwesend, fragte der jeden falls wirklich besorgt, nach meinem Befinden und beinahe hätte ich ihm in meinem beschwipsten Zustand geantwortet, ich hätte mich hervorragend mit Hopfen und Malz getröstet, was eventuell nicht so gut gekommen wäre. Aber im Grunde ,wie ich zugeben muss, zerstören Fußballergebnisse nicht unbedingt meine Welt und in diesem Sinne freu ich mich auf 2010 und vielleicht klappt´s ja dann mal richtig. Wobei sie nach meiner Theorie durchaus Chancen haben: drei, zwei...eins-meins!

Mittwoch, 2. Juli 2008

Ab in die Sommerfrische


Nach dem die Unterwäsche auf misteriöse Weise wieder aufgetaucht sind, stand der großen Sommersause nichts mehr im Wege. Wurde auch langsam Zeit, die immer heißer werdenden Temperaturen in Riad zu verlassen, denn sich nach und nach wie ein schmelzendes Marshmellows fühlen zu müssen, kann selbst den hartgesottesten Sonnenanbeter zu viel werden. Grade ich, deren Haut schon nach kurzer Bestrahlung die Farbe gekochter Krebse annimmt. Einen letzten Wermutstropfen galt allerdings noch meinem kleinen Zoo, den ich schweren Herzens in Riad lassen mußte und nur hoffen kann, dass meine Bleibe nach meiner Rückkehr noch existiert und Rippsche und Krauti nicht zuviel Schabernack getrieben haben. Die haben nämlich fiese Krallen die kleinen Biester, da können meine zerkratzten Beine ein Lied von singen. Voller Vorfreude auf die große Tour, traf mich leider völlig unverhofft beim Kofferpacken der Schlag und ein anständiger Hexenschuß machte sich auf meinem Rücken breit, der mich für Tage außer Gefecht setzten und mir das Gefühl einer schwangeren 90 jährigen, verlieh. Also kroch ich auf allen Vieren und meistens noch mit einer Katze auf dem Buckel, die mal so gar keine Rücksicht nahmen, im Zimmer herum und hätte wenn ich ehrlich bin, gerne ein Foto davon gemacht, wenn nicht jede Bewegung so schmerzhaft gewesen wäre. Zum Glück war der Cheffe schon ein paar Tage früher los geflogen und so hatte ich noch ein bißchen Schonzeit mit Wärmflasche und Schmerzpillen. Auf dem Weg nach Kairo witzelten wir allerdings, dass es dem Cheffe garantiert blendend gehen würde, da ich ihm ja zweifelsohne seine Rückenproblematik abgenommen hätte. Und siehe da, angekommen an unserer ersten Etappe, hüpfte mir der Cheffe wie eine junge Gazelle entgegen und versicherte mir, es wäre ihm schon länger nicht mehr so gut gegangen. Was soll ich da noch sagen, was tut man nicht alles für seine Patienten. Nach ein paar Tagen in Kairo, die ich mit Kino, Shoppen, und Rückenschmerzen auskurieren zubrachte, lernte ich, das ich an Esthers Hochzeit ein M.O.H sein werde und , wie lustig es ist mit dem Cheffe Fußball zu schauen, (denn die EM ist auch hier nicht spurlos vorbei gegangen) vor allem, wenn er versucht :"Schweinsteiger" zu sagen. Besonders amüsant fand ich allerdings, dass die ganze Cheffe-Familie mir persönlich zum Erreichen des Finales gratulierte. He....: Ich bin Jogis Jungs!

Samstag, 21. Juni 2008

Die sonderbare Rückkehr der Unnerbuchsen!


Unterwäsche hat normalerweise keine Beine, oder? Eigentlich habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, bis vor drei Tagen, als ich vorbildlich meine Wäsche gewaschen habe und ordentlich alles draußen auf die Leine hängte. Bietet sich ja immerhin bei 40°C im Schatten an. Und so wehten Hosen, T-Shirts und Unterwäsche den Tag über im Wüstenwind und ich ging meiner Tagesbeschäftigung nach. Aus lauter Faulheit, wie ich zugeben muss, beging ich den Fehler, die Wäsche, obwohl schon längst trocken (die Sonne ist hier schneller als jeder Trockner!), nicht abzuhängen und verschob dies auf den nächsten Tag. Gesagt getan und so schaute ich am morgen, äußerst verdutzt im wahrsten Sinne des Wortes aus der Wäsche, denn alle meine Unnerbuchsen waren weg. Der Rest wiederum hing unangetastet auf dem Gestell und trotz intensiven Absuchen der Umgebung konnte ich keines der vermissten Teile entdecken. Seltsam dachte ich bei mir und überlegte ,ob eventuell der nächtliche Sandsturm der Übeltäter war. Aber dann hätte ich die Sachen doch irgendwo finden müssen. Mein zweiter Gedanke galt den Katzen, die es sich schon öfter auf meiner aufgehängten Wäsche gemütlich gemacht haben. Aber hätten die nicht eher an dem Pulli mit den Bändeln ihren Spass gehabt ? Höchstens Katzen mit Unterwäschen Fetisch... na ich weiß nicht.
Die Katzentheorie erübrigte sich allerdings am nächsten morgen, denn da lagen sie wie durch ein Wunder wieder alle vor der Tür und ehrlich gesagt bezweifel ich, dass sowohl Katzen als auch Sandstürme, Unnerbuchsen zurück bringen. Bleibt die Frage, wer war´s, wie geschah´s, was war los.... ? Über Vorschläge und Lösungsansätze, die mich von der Idee, Unterwäsche könnten Eigenleben entwickeln, abbringen, wäre ich sehr dankbar.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Erstaunliches aus Saudi


Das Saudi Arabien ein merkwürdiges Land ist, hat sich ja bereits des öfteren gezeigt, und das andere Länder andere Sitten haben, weiss man im Allgemeinen ja auch. Alleine schon die Floskeln und Aussprüche, die man ohne gross nach zu denken verwendet, genießen hier eine meist ganz andere und logische Bedeutung. So ist zum Beispiel:"in die Wüste geschickt zu werden" absolut wörtlich zu nehmen und trifft, zumindest in Riad, sofern man nach dem Weg fragt, immer zu. Auch:"na das sieht aber wüst aus" ist wohl kaum negativ zu sehen, weil im Grunde genommen mehr als wahr. "Jemanden auf die Palme bringen", trifft erst recht zu und ich konnte mich erst vor ein paar Tagen mit eigenen Augen davon überzeugen, und staunte nicht schlecht, als der Hund wie verrückt eine Palme anbellte und ich in gut 15 Meter Höhe einen Mann beobachten konnte, der die Aufgabe der Dattelbestäubung verübte und gleichzeitig die arabische Antwort auf "men in trees" gab.
Dennoch erstaunt es mich immer wieder auf was für Kuriositäten man ganz unverhofft trifft, wenn man zum Beispiel mit einer Freundin in den Supermarkt geht, damit diese dort ihren Bruder treffen kann. Schon allein sich im Supermarkt zu verabreden, finde ich irgendwie seltsam, aber tatsächlich bleibt einem gar nichts anderes übrig, denn öffentliche Plätze an denen sich Männer und Frauen gemeinsam treffen können, sind rar. Aber das es dann noch verboten ist sich in der Öffentlichkeit mit dem eigenen Bruder zu unterhalten, geschweige denn mal herzlich zu drücken, ließ mich mit offenen Mund da stehen und beobachten, wie Bruder und Schwester via Handy Konversation betrieben und grade mal drei Meter von einander weg standen.
Eine weitere Besonderheit entdeckte ich neulich als ich in einer riesigen Shoppingmale war, in der es eine Etage nur für Ladys gibt, bei der ein Schild am Eingang darauf hin weist, sich unbedingt zu entschleiern, damit man klar als Frau erkannt wird und sich so kein Mann heimlich einschleichen kann. So ganz scheint mir, wissen die hier selber nicht , was sie wollen. Entschleiern, verschleiern-ja was denn jetzt. Immerhin soll es noch mehr solcher Extra-Frauen-Bereiche geben, so auch, laut des Cheffes, eine Straße nur für schwangere Damen, die er allerdings aus bekannten Gründen selbst noch nie gesehen hat.
Unbedingt erwähnenswert ist eine weitere bemerkenswerte Kleinigkeit, die man im Flugzeug des Cheffes bewundern kann. In jeder Kabine befindet sich ein Bildschirm, der die Umrisse des Flugzeuges, und einem Pfeil der die Lage Mekkas anzeigt, zeigt. Im Grunde für den gläubigen Menschen eine feine Sache, wäre der Gang nicht zu schmal um wirklich in alle Richtungen zu beten. Also entweder ein grösseres Flugzeug her, oder eben doch nur in Gedanken gen Mekka knien. Ich für meinen Teil bleibe lieber sitzen und und staune dafür umso mehr.

Montag, 19. Mai 2008

I´ll proudly present:



Rippsche und Kraut(i)

Diese beiden kleinen Kater habe ich hier auf dem Grundstück halb verhungert und krank aufgesammelt. Und nach jede Menge Medikamenten und Pflege haben sich beide bis jetzt ganz anständig gemacht. Rippsche hat´s mittlerweile von 250g auf 800g Lebensgewicht geschafft und macht eigentlich seinem Namen nicht mehr ganz alle Ehre. Auch der zwei Wochen jüngere Kraut(i) bringt schon 400g auf die Waage. Yallah macht sich lustigerweise sensationell als grosser Bruder und kümmert sich rührend um die zwei. Und damit der Zoo komplett wird kümmere ich mich grade noch um den Lieblingshund der Cheffin, der sich nach einer bösen Beisserei erst mal erholen muss. Das ist ein Spass zwei Katzen und zwei Hunde. He ich mutiere noch zu der Katzenfrau von den Simpson-ich sollte mir Gedanken machen, aber die sind so süss! Daher ist die Langeweile aus und das absolute Chaos eingezogen und ich hab was zu tun.

Sonntag, 18. Mai 2008

Sommer, Sonne, Sonnenschein....



Nach einigen trostlosen Wochen in Riad hieß es ab nach Ägypten-das Komplettpaket mit 5-Sterne Vollpension in des Cheffes Anwesen am Roten Meer. Auch das Jet-Set-Wiesel durfte seine Koffer packen und dem Urlaub am Strand stand nix mehr im Wege . Nichts tun, schwimmen, angeln, sich die Sonne auf den Pelz braten lassen und das ein oder andere mal ein bisschen arbeiten.... Zwei mal am Tag anständig mit der gesamten Familie speisen, und am Abend ein bisschen Fussball kicken auf dem eigenen Platz. Fantastisch. Die Stimmung wurde nur durch Yallah getrübt, der unbedingt vom ausliegenden Rattengift naschen musste und mit einem lauten Schlag kollabierte und zu Boden ging. Zum Glück war die Cheffin nicht weit und half mir dem armen Kerl Milch mit Ei einzuflössen und auf den Tierarzt zu warten. Vergiftungen sind nicht schön und ich vermute aus reiner Solidarität, verbrachte ich die letzten zwei Tage am stillen Örtchen und schwor mir, nie mehr was in Kleopatras Land zu essen... Ich kann machen was ich will, Ägypten und mein Magen verstehen sich irgendwie nicht. Aber mal abgesehen von diesen Ereignissen, war das auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung und bald sind ja Sommerferien und dann geht´s hoffentlich mal wieder nach Europa.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Sooooooooo...........


Aaaaaarrrrrrrrggggghhhhhhh nein ich sitze nicht hinter Schloß und Riegel, aber leide dafür sei Monaten unter akuter Netzlosigkeit und bis heute war fast keine Heilung in Sicht. Ich war schon drauf und dran mir sämtliche Haare auszuzuppeln. Keiner da, der das Netz wieder zum laufen bringt.
Ein schrecklicher Zustand des Abgeschnitten sein-ich komme mir wie in die Wüste geschickt vor. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, aber es war wirklich nicht meine Schuld. Das war keine schöne Zeit, da verhungert man am aufgeklappten Computer und bekommt eine Netzentzug nach dem anderen.
Jetzt aber genug genörgelt, hier meine gesammelten Kleinode der vergangenen Monate. Und um keine Verwirrung zu stiften, die Daten stimmen selbstverständlich nicht mit den Handlungen überein. Trotzdem viel Spaß beim lesen und in schallah wird das Internet jetzt einfach funktionieren.

Die Wüste lebt



Um ein bisschen Abwechslung und natürlich einen Hauch von Freiheit zu spüren, gibt es hier ein ganz einfaches Rezept. Man nehme: eine Wagenkollone von ca. zwanzig Stück, fahre mit Warnblinker, schlangenlinien im arabicstyle und steuere konsequent die Wüste an (nicht das wir in Riad schon mitten drin wären). Erblickt man so dann nix anderes als Weite und Sand, ist man dem Ziel schon ganz nah. Wie eine Oase taucht dann in der Ferne eine Art Trailerpark auf, dessen Mitte ein grosses Beduinenzelt schmückt, welches von weiteren Zelten eingesäumt wird. Willkommen auf dem Campingplatz der Wüste. Ein Traum! Und betrachtet man erst die Möglichkeien der Freizeitbeschäftigung, findet man neben 4-Rad-Buggys, Autos und weiteren Dingen, des Schreibers Liebstes: Pferde! Pferde und Wüstensand-ein Paradies. Daher bleibt überflüssig zu sagen, was ich den lieben langen Tag gemacht habe. Und selbst das Wiesel war wie ausgewechselt, hörte ausnahmsweise und lief, als hätte es noch nie was anderes gemacht, brav neben den Rössern her.
Nach all der Anstrengung muß natürlich auch gespeist werden, was ganz unkonventionell im Zelt auf dem Boden statt findet und zwei mal täglich ein komplettes, gekochtes Schaf auf Reis gebettet, serviert wird. Selbstverständlich isst man im Beduinenstyle mit den Händen und wie mir eindrucksvoll demonstriert wurde, gilt die Zunge (meist noch mit Grasbelag-da kann man mal sehn wie frisch das gute Tier war) als absolute Delikatesse. Dieser vermeidliche Genuss bleibt Geschmacksache und ich bin froh das ein Schaf zum Glück nur eine Zunge hat.....Von kulinarischen Traditionen, schwenken wir daher geschickt zu einer beliebter Freizeitbeschäftigung, dem Wüstenspringmausfangen. Bei diesem durchaus spassigen, wie auch fremdartigen Zeitvertreibs, benötigt man mehrere Autos mit riesigen Suchscheinwerfern, geschickten Fahrern und bewegungsbegeisterten Fängern. Man muss nämlich wissen, dass diese wirklich pussierlichen Kängurus der Wüste, nachtaktiv sind und wie auch unsere heimischen Wildtiere bei Fernlicht erst mal stehen bleiben.
Spielregeln:
1. Man brettere wie nicht gescheit durch die Wüste.
2. Erspäht man eins der durchaus flinken Tierchens, wird der Wagen gestoppt und die Warnblinkanlage angeschmissen. Das dient den anderen Teilnehmern als Zeichen: Maus!
3. Während dessen springen die Fänger aus dem Auto und nähern sich vorsichtig dem Objekt der Begierde.
4. Hat das Mäuslein den Braten allerdings gerochen, wird es sich zweifelsohne aus dem Staub und die Fänger auf die Socken machen. Mit unter machen diese ihrem Namen alle Ehre und hast dus nicht gesehen, ist sie auch schon weg.
5. Aber auch hier gibt es , wie überall in der Natur, schlaue und weniger schlaue und in diesem Fall hats die Maus nicht gesehen und baumelt am eigenen Puschelschwänzlein in des Fängers Hand.
Für den Tierliebhaber bleibt dieses Katz und Maus Spiel dennoch ein zweifelhaftes Vergnügen, auch wenn am Ende die Mäuse wieder zurück in die Freiheit springen dürfen. Aber Tradition ist Tradition-trotzdem frag ich mich, wie haben sie es denn früher angestellt als es noch keine Autos, geschweige denn Strom in der Wüste gab. Auf Kamelen mit Kerzen auf den Höckern?
Sitzt man aber später ums Lagerfeuer, brutzelt Marschmellows und nippt zufrieden an seinem Tee umweht einem unaufhaltsam das Gefühl von 1000 und einer Nacht, während in weiter Ferne die Siluette der Karavane weiter zieht.

Hoppe ,Hoppe Reiter....


Neulich bin ich ins Compound gefahren und habe die Mädels von der Crew besucht. Willkommen in klein Europa. Fast wie eine Oase in der Wüste, na ja eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes. Keine verschleierten Damen, dafür jede menge blonde Menschen die lässig mit ihren Schlägern zum dazu gehörigen Golfplatz spazieren oder im Bikini am Pool rum hängen. Fantastisch man kommt sich ein bisschen wie im Club-Hotel vor. Vertraute Umgebung, in einer anderen Welt. Und in dieser Blase purer Freiheit und Glückseligkeit wurde mein lang ersehnter Wunsch, einen echten Araber zu reiten (um Spitzfindigkeiten von vorne herein auszuschalten- Pferderasse!!!) unter Nikkis fachmännischer Anleitung wahr.
Yallah hatte auch seinen Spaß und war mächtig damit beschäftigt sämtliche Tier des Compound in Angst und Schrecken zu versetzen. Wobei es ihm die Hühner ganz besonders angetan hatten. Gackernd und schimpfend rannten sie mit dem Wiesel an den Fersen von einem Gehege zum nächsten und setzen mit ihrem Geschrei eine Kettenreaktion in Gang, die alle anderen Tiere in Panik versetzte und einige der armen Hennen vor Schreck in den Wassertrog sprangen. Erst als auch das Pferd, die Rehe, Antilopen, Schafe und Ziegen vollends in Bewegung waren, nahm der Herr in sichere Entfernung platz, und begutachtete sein Werk sichtlich zufrieden. Tage später allerdings, wurden Hunde im Compound verboten.... ob Yallah daran die Schuld trägt, bleibt dahin gestellt. Vielleicht wäre er doch besser in der Guccitasche aufgehoben gewesen! Nix desto trotz hatten wir beide hatten grossen Spass und ich als Andenken einen Muskelkater von einem anderen Stern.

Sonne in Paris


Sing mir ein Chanson aus Paris, sing mir ein Lied von der Seine, denn ich liebe deinen Mund und deine schiefen Zähne..... aachhh Paris eine fantastische Stadt und überall Touris, da fühlt man sich doch gleich wie zu hause. Nein mal im ernst, Paris ist traumhaft, doch läuft man die Champs-Èlysées entlang hört man fast alles ausser Französisch und begegnet man Gruppen pubertiereder Jugendlicher aus alles Welt, schalt einem immer wieder der wohl bekannteste Satz aus dem ebenfalls wohl bekanntesten französischen Lied entgegen, was allerdings meistens kaum Aufsehen erregt, da wie schon gesagt, die Mehrheit auf der Strasse gar kein Französisch spricht.......
Da ich aber ungern sofort als Tourist entlarvt werden möchte, dachte ich an Tarnung und ging etwas abseits der Concorde in eine Bäckerei. Dort verlangte ich meiner Meinung nach, auf akzentfreien Französisch ein Baguette und ein Crossaint und bekam darauf hin mein Wechselgeld mit einem einfachen: "Thank you" der Verkäuferin zurück. Es bleibt mir ein Rätsel, woher wußte sie nur? Egal, mit dem Baguette unterm Arm, machte ich mich auf die Suche nach Kultur, was in dieser Metropole ja an jeder Ecke zu finden ist. Und in diesem Zusammenhang auch jede Menge Schlangen. Nein keine Reptilien-natürlich Menschenschlangen. Vor jedem Museum, vor jeder Sehenswürdigkeit , sogar am Kaffeestand. Erstaunlich, und die Leute nehmens in Kauf drei Stunden oder länger zu warten und das bei dem Wetter. Ich entschied mich für Sozialstudien an Schlangen vor Museen und Sonne und spazierte ohne schlechtes Gewissen von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. (Um mich nicht als Kulturbanause zu outen, ich war zum Glück schon ein paar mal hier und habe vieles schon von innen gesehen). Nur die Orangerie mit Monet's Seerosen konnte ich nicht wiederstehen. Wahnsinn!
Nach diesen Bildern brauchte ich erst mal eine Pause und entschloss mich mit meinem Baguette für ein Picknick am großen Springbrunnen an der Siegessäule Da gibts kleine Liegestühle, die meist in zweier Grüppchen zusammen stehen. Erst da fiel mir auf, dass ich als Einzelperson in der Minderheit war. Dies wurde mir auch sogleich zum Verhängnis, den ein merkwürdig aussehender Mensch steuerte zielstrebig auf mich zu, setzte sich neben mich und begann irgendwas auf Französisch zu erzählen. Ach was kann ich so was leiden. Aber in diesem Fall war ich über mein nicht vorhandenen Sprachkenntnisse froh und erwiderte wahrscheinlich ähnlich durchgeknallt: No, no, no ,no, no und gestikulierte wild mit den Händen, was den gewünschten Effekt erzielte und ich wieder alleine mit meinem Baguette war. Der Typ trollte sich kopfschüttelnd und fand ein neues Opfer, welches zu meiner Belustigung ganz ähnlich wie ich reagierte. Eine ähnliche Begegnung hatte vor dem Louvre ... hier muss ein Nest sein, oder der neuste Trend junge Damen mit Baguette anzuquatschen. Das nächste mal häng ich mir doch ne Kamera um, zieh Gummistiefel und ein T-Shirt mit I love Frankfurt an.

Sonntag, 4. Mai 2008

Haxen-Schwester in München


München= Haxe mit Klössen und Weißbier! Ein Traum, und das gleich ein paar Tage lang. Versüßt wurde mir der Aufenthalt durch Jule, eine alte Freundin, die zur Zeit in München lebt. Zusammen haben wir uns dann ein bisschen der Kultur gewidmet: Gartenkultur, Cafekultur, Kuchenkultur, Haxenkultur, Bierkultur, Kneipenkultur und Drogeriekultur. Nur hatten wir offensichtlich ein paar terminliche Probleme, da die arabische Zeitfalle wieder zuschnappte und ich in der Kunst des fachmännischen, geduldigen Wartens zwangsläufig neue Fortschritte machte. Auch muss ich zu meiner Schande gestehen, dass Frauen und Technik tatsächlich ein Fitzelchen Wahrheit enthält (zumindest in meinem Fall), denn es hat mich drei Anläufe gekostet nach gründlicher Überlegung, mir ein neues Mobiltelefon zuzulegen was sich aber als gar nicht so einfach erwies, bei der Auswahl-ist alles so bunt hier. Aber noch weniger einfach scheint es das passende und somit funktionstüchtige Aufladekabel zu erstehen und sich erst mal vom Verkäufer für dumm verkaufen lassen. Womit ich das Fitzelchen Frauen + Technik wieder revidieren möchte, denn das Kabel tat nicht was es sollte und der gute Mann schien mir erst nicht glauben zu wollen. Und so rannte ich geschlagene drei Tage zwischen Hotel und Laden hin und her, bis auch dem Verkäufer die Einsicht zu Teil wurde, dass da irgendwas nicht stimmen kann.... Jetzt bin ich stolze Besitzerin eines neuen Handys und Aufladekabel, welches großartig funktioniert.
Zum Schluß noch mal liebe Grüße an Jule und ich hoffe wir können das wiederholen. Ich hatte meinen Spaß.

Samstag, 3. Mai 2008

Kurztripp in die beste Stadt der Welt


In einer Nacht und Nebelaktion bin ich dann von Salzburg nach längerem Zwiegespräch mit dem Ticketautomaten, der einen Mitreisenden schon fast zum weinen brachte, nach Frankfurt gefahren. Also die Bahn....
Hauptaktion dieses Tages, war allerdings ein weniger schöner, denn mein Omchen lag nach einem kleinen Schlaganfall seit einigen Tagen im Krankenhaus und wollte natürlich besucht werden. Gesagt getan und nach einem Frühstück mit Anke und Martin habe ich das wunderschöne Wetter genutzt bin aufs Rad gestiegen und an der Nidda zum Nordwestkrankenhaus gestrampelt. Lustig eigendlich, das hab ich seit Jahren nicht gemacht. Da muss man wohl erst aus Saudi kommen, um mit absoluter Begeisterung an einem Sonntagnachmittag das Slalomfahren um die Massen genießen zu können.
Die Oma hat sich auf jeden Fall gefreut und ich konnte mit Erleichterung feststellen, dass sie zum Glück ganz gut beieinander war. Aber Sorgen macht man sich natürlich trotzdem. Nach ausgiebiger Berichterstattung bei Oma gings abends ins schöne Charivari um noch ein bisschen Geburtstag nach zu feiern und damit war der Tag auch schon wieder vorbei und kaum war ich da musste ich auch schon wieder los, denn der Cheffe verlangte nach mir. Aber mit solchen Blitzbesuchen hat man zumindest ein bisschen das Gefühl nicht so lange und weit weg zu sein und das ist gut so.

Samstag, 15. März 2008


Weiter ging es nach Berchtesgarden. Leider ohne das Jet-Set-Wiesel, da es offensichtlich neue Regelungen für die Einführung von Hunden nach Europa gibt. Schade, auch wenn die Cheffin höchstperönlich in einem Anflug von abenteuerlichen Übermutes meinte: "Ach was ,wir probieren`s einfach."
Das da wer fehlt, schien sogar dem Cheffe aufzufallen, als wir in den Flieger stiegen und so fragte er sichtlich verwundert: "Eva, is Allah not with you?" Oh ich will doch stark hoffen, daß der Herr immer mit mir ist, aber laß das , mal bloß nicht die Jungs von der Religionspolizei hören, daß da ein Hund auf den Namen Allah zu hören scheint. He, die machen mich noch einen Kopf kürzer.
Endlich angekommen im schönen verschneiten Berchtesgarden, eröffnete mir der Cheffe, daß ich gerne am Sonntag nach Frankfurt fahren könne, wenn ich wollte. Was eine Frage, natürlich. Und so vertrieb ich mir die Zeit mit Schneeballschlachten ohne Rücksicht auf Verluste, wobei Schnee in der Unnerbuchse für die Kinder der Wüste eine ganz neuer Erfahrung gewesen sein muß.
Zu guter letzt hab ich mich mit Jürgen den Diätkoch und seiner Frau auf ein, zwei, drei.....Bier in seinem wunderschönen Haus getroffen und die Zeit bis zu meiner Abfahrt hervorragend genutzt. Prost!

Geburtstagsnachtrag

Nachdem der leckere Hotelkuchen köstlich gemundet hat, wurde ich wie ausgemacht zum Arbeiten abgeholt. Angekommen lief alles wie üblich und irgendwie hatte anscheinend jeder meinen Geburtstag vergessen. Komisch ,aber man geht ja auch nicht unbedingt damit hausieren und so ließ ich es auf sich beruhen. Aber weit gefehlt. Mit einem Satz, hüpfte der Cheffe von der Bank und gab wild gestikulierend den Mädels ein Zeichen, die darauf mit einer riesigen Sahnetorte, auf der "Happy Birthday Eva" stand herein spaziert kamen. Da saß ich dann sehr gerühert und verdutzt neben dem Cheffe auf der Bank und dieser stimmte klatschend Happy Birthday an und konnte scheinbar nicht genug davon bekommen. Nach der fünften Widerholung machten wir uns kollektiv über die Torte her und ich durfte Geschenke aufpacken. Juhu eine Karaokemaschiene! das wird ein Spaß auch wenn ich mir sicher bin das einige von euch wenig begeistert auf die nächste Party von mir kommen werden. Hihihi Musik liegt in der Luft...let it be, let it be, let it be.....
Am Ende gab es dann noch jede menge Essen und selbst Yallah kam noch in den Genuß einer persönlichen Audienz beim Cheffe, der überaus angetan vom guten Benehmen des selben war. Hört, hört. Das war ein schöner Geburtstag mitten in Kairo und so weit weg von zuhause.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Alle Jahre wieder!


Und wieder ein Jahr älter.... und hoffentlich auch weiser?! Graue Haare sind jedenfalls schon vorhanden und auch das ein oder andere Zipperlein weist wenig charmant auf das baldige Ende der zwanziger hin-aber noch darf ich mich mit einer zwei vor der neun schmücken und außerdem ist man ja immer so alt wie man sich fühlt! Und da sitz ich jetzt wieder mal in Kairo und lasse mir den wirklich köstlichen Geburtstagskuchen, der überraschenderweise vom Hotel gesponsert wurde, schmecken. Endlich mal wieder Kairo, die Langeweile hat ein Ende und mein Wunsch zu reisen hat sich erfüllt. Diesmal ist auch Yallah mit von der Partie und macht keine schlechte Figur als kleiner Jet-Set-Köter. Nur das einchecken im Hotel erwies sich schwieriger als gedacht, da Hunde eigentlich verboten sind. Zum Glück ließ der Cheffe ein bisschen seine Kontakte spielen und jetzt habe ich eine VIP-Sondererlaubnis, die allerdings entzogen werden könnte, wenn Yallah es nicht unterlässt, das arme Personal beim Eintritt ins Zimmer anzubellen und einen auf Dick zu machen. Und so springt so mancher gestandener Mann mit angst erfülltem Gesicht, beim Anblick des kleinen Kläffers respektvoll zur Seite, was der Töle natürlich noch mehr Spaß macht und mich verlegene Entschuldigungsfloskeln stammeln und den Hund zurecht weisen lässt. Aber das wird er auch noch lernen-hoffentlich. Aber immerhin wird er hier Großstadt erfahren, denn ich kenne keine andere Stadt die so laut und chaotisch ist wie Kairo und wenn er hier überlebt, kann ihm keine andere Metropole mehr was anhaben.
Aber noch viel schöner ist, dass wir von Kairo nach Deutschland fliegen werden. Berchtesgarden und München stehen auf dem Programm und was noch viel toller ist, ist dass der Cheffe mich einen Tag nach Frankfurt fahren lässt. Wer hätte das gedacht, dass ich doch mit euch meinen Geburtstag nachfeiern kann. Natürlich weiß ich jetzt noch nicht wann, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten. Das ist doch mal ein nettes Geburtstagsgeschenk. So, Kuchen ratzeputz weg, Bauch voll, Schockiflash und glücklich!

Dienstag, 29. Januar 2008

Regen, Bush und Minischweine


Es ist wieder warm-endlich die normale Wintertemperatur von netten 20°C hat sich wieder eingestellt und das Frieren hat ein Ende. Dafür regnet es, was hier irgendwie gar nicht hin paßt. Aber nicht nur Wolken sind am arabischen Himmel zu sehen, letzte Woche drehten jede menge Hubschrauber und Flugzeuge ihre Kreise denn Riad erwartete hohen Staatsbesuch. Die ganze Stadt stand Kopf und die Sicherheitsvorkehrungen waren noch schlimmer als in Mainz. Mehr als die Hälfte Riad´s war gesperrt und der Verkehr brach komplett zusammen. Und das alles wegen einem Bush im Palmengarten. Was der Herr hier tatsächlich gemacht hat, läßt sich nur spekulieren, aber von Fernsehgeräten aus dem eigenen Land hat er keine Ahnung-soviel ist sicher!
Aber eigentlich habe ich von dem allen überhaupt nix mitbekommen, denn seit ich wieder hier bin habe ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt und wenn das so weiter geht entwickele ich einen handfesten Hüttenkoller. Mittlerweile bin ich fast mit jede Dattel auf dem Grundstück per du und nur Yallah hat die zum fressen gern. Bleibt mir nur noch die Frage, wie viel Datteln passen in diesen kleinen Hundemagen?
Daher versuche ich seit über einer Woche in den Supermarkt zu kommen, was sich allerdings viel schwieriger erweist als gedacht, denn ich soll mich nicht alleine unters Volk mischen und benötige daher eine der Nannys, die mich begleitet. Die wiederum sind zur Zeit so beschäftigt, daß ich wohl noch ein bißchen auf mein Supermarkt-Event warten muß. Man wird bescheiden, was das Ausgehen anbelangt.
Und das in Zeiten, in denen neuerdings sogar verheiratete Saudifrauen ohne ihren Ehemann in ein Hotel einchecken dürfen. In unseren Augen eine leicht bizarre Neuerung, aber hier ist das fast eine kleine Revolution. Rock on woman in black.
Interessant wäre es jetzt allerdings zu wissen, ob weibliche Kamele jemals die Zustimmung ihrer Ehekamele benötigt haben.
Kommen wir jetzt aber zu der Wahl in Hessen, bei der ich mich, von vielen bereits getadelt, als Nichtwähler outen mußte. Ja liebe Kritiker, ich habe einfach vergessen Briefwahl zu beantragen und meine Bemühungen über die Botschaft zu wählen , blieben erfolglos. Aber der Wille war da und es ist ja dann doch noch alles gut gegangen.
Erstaunlich fand ich aber, daß sich sogar die Araber für die Machenschaften unseres Koch´s zu interessieren scheinen und der Cheffe mir höchst persönlich den Artikel über den Ausgang der Wahl aus der Zeitung vortrug. Wobei er anfangs über Roland, von "ihr" sprach-ja die Sau-di(e) aber auch!
Ansonsten gibts im Osten nichts neues und ich warte sehnsüchtig auf baldige Abwechslung in Form einer kleinen Reise......!

Samstag, 19. Januar 2008

Die Wüste ruft....


.... und jetzt bin ich wieder hier. Wobei ich zu geben muß, daß mir der Abschied dieses mal irgendwie schwer gefallen ist. Aber kaum saß ich im Flieger, wurde überall wieder fleißig arabisch gesprochen und Carolas Versprecherliste hat mich zu hysterische Lachflashs verleitet. Es sind Tränen geflossen! Sensationell-die sollten veröffentlicht werden.
Kaum in Riad angekommen, haben sie mich allerdings erst mal vergessen vom Flughafen abzuholen. Wellcome back im Land der fehlenden Flüsse..... sowohl der informations- als auch der Wasser führenden. He und ich hatte vorher mit drei Leuten gesprochen wann ich ankomme. Na gut, da stand ich dann und nach einigen Telefonaten mit der panischen Aufforderung, bloß vorsichtig zu sein, wartete ich ne knappe Stunde bis mein Fahrer endlich vorfuhr. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung welche Gefahr denn auf mich lauern sollte und warum alle so verwundert waren , daß ich ohne weiteres durch die Paskontrolle spazieren konnte und sogar meinen Pass behalten durfte. Jedenfalls stand ich extrem vorsichtig und jeden mit Argwohn betrachtend, bewegungslos am Flughafen, wobei ich auf alles gefast war. Vielleicht schreit mich gleich einer an, oder zehrt am Bayer oder man wird auf Grund purer Anwesenheit sofort verhaftet. Hmmm vielleicht haben sie auch einfach übertrieben oder ich hab einfach Schwein (hähä) gehabt. Wer weiß das schon.
Jedenfalls hat sich der Cheffe gefreut mich wieder zu sehen, wobei er glücklicherweise nicht wie Yallah, prä-pubertäre Inkontinenzzeichen auf zeigte und bellend an mir hoch sprang. Das arme Wiesel ist etwas dürre geworden, da war der dicke Mops wohl schneller.
Zu meiner großen Freude tummelten sich auch relativ wenig ungeliebte Untermieter in meinen vier Wänden und ein bißchen gefreut habe ich mich dann doch wieder hier zu sein. Zumal der Cheffe sich derweil in Hochstimmung befindet und ein Knüller nach dem andern reißt. So fragte er neulich, wer wohl die schönste Frau Deutschlads wäre und wer bei der letzten Miss-Wahl gewonnen hätte. Also gar nicht mein Thema und daher fragte ich äußerst naiv, ob es denn auch Miss-Wahlen in Saudi gebe... Welch dämliche Frage-hallo wir sind in Saudi Arabien.... Daher war die Antwort um so erstaunlicher: ja haben sie, Wahlen zur Miss Camel! Wobei ich im ersten Augenblick an mehrere, von Kopf bis Fuß verschleierte Damen dachte, die auf Grund ihrer schlechten, gesellschaftlichen Position auch als Kamele bezeichnet werden und nach einigen Auftritten in verschiedenen Bayer-Ausführungen mit einer Scherpe und einem Kamelhöckerkrönchen zur Miss Camel gekürt werden.
Tatsächlich handelt es sich selbstverständlich um echte Kamele, die diesen Ehrentitel erhalten. Und in Ägypten werden sogar Kühe zur Miss Cow gekrönt. Allerdings müssen diese mit echten Miss-Wahlen konkurieren. Ich bin fast vor Lachen von der Bank gefallen und konnte erst mal nicht weiter arbeiten. Hoffentlich birgt dieses Land noch mehr solche grandiose Kuriositäten. Auf jeden fall komme ich grade in den Genuss des kältesten Winters seit 17 Jahren und ich friere mir hier echt mitten in der Wüste den Hintern ab. Wahnsinn.

Dienstag, 15. Januar 2008

"Guccischlampe" is back in town....

..mit dieser fantastischen Betitelung des lieben Herrn H., kam ich nach einer heitern Bahnfahrt, mit lecker Sekt als Entschädigung, weil der ICE nach halber Strecke schlapp gemacht hat, vollgepackt und erwartungsvoll in Frankfurt an. Ach es gibt kein schöneres Gefühl als die vertraute Skyline im Sonnenschein am Horizont zu erblicken und festzustellen, dass zum Glück noch alles beim alten ist- da wills mer net in ne Koppe nei, wie kann e Mensch net von Frankfort sei.
Na, schon einer, der das Taschentuch zückt oder sich an die Brust fast und denkt: Wie recht sie doch hat! Aber genug des Schmalzes, denn überraschender weise standen Anja, Martin und Carola winkend am Bahnsteig und sogleich wurde in den Marbachweg aufgebrochen, wo sich nach und nach jede menge bekannte Gesichter zu einem zweiten Frühstück einfanden. Und mein Omchen hat sich so gefreut und machte sich gleich in die Paprikawüste auf, um den ein oder anderen Gularsch zu erlegen und so gab es nach erfolgreicher Jagd, tags drauf das legendäre Gularsch-ein Traum in dunklebrauner Soße mit Nudeln und den verständnislosen Blick der Oma, die nicht verstehen kann, was an diesem Essen denn so besonders sein soll. Nun das Geheimnis liegt auf der Zunge des Kosters und wer einmal davon probiert hat, kann nicht mehr ablassen. Ein kulinarischer Teufelskreis, der höchstens von einem akut auftretenden Vegitarismus aufgebrochen werden könnte.
Das Motto der folgenden Abende läßt sich auch ganz einfach zusammen fassen:Leute treffen+ tanzen + lecker Bier trinken = Spaß haben.Oh und wie ich das vermisst habe, naja ist ja auch kein Wunder wenn man in einem Land lebt, das den Spaß in jeglicher Hinsicht ins Exil geschickt hat und alles verboten ist. Daher war mir alles recht und selbst die etwas merkwürdige Skipisten-Tanzfläche im Lola konnte meine Tanzbegeisterung nicht stoppen und erstaunlicherweise spielte sogar meine vermeintlich verloren gegangene Trinkfestigkeit mit. Gelernt ist gelernt, auch wenn die Oma mit besorgter Stimme sprach:"Ich weiß ja du mußt nachholen und vorholen und du hast nicht soviel Zeit, aber daß du auch ja genug dazu ißt."Keine Sorge, denn ohne ein Schnippelsche Flaaaschwoscht geht ja ma gar nix, gell Esther.
Und vom Raclette-Weihnachtsessen bei Anke ganz zu schweigen. Auch ein denkwürdiger Abend, den der ein oder andere in bahn"brechender" Erinnerung behalten wird-Hannah sei dank.
Oh du fröhliche... Weihnachten war dieses Jahr glaub ich das entspannteste, an das ich mich erinnern kann. Ob´s daran gelegen hat das der Herr Papa älter geworden ist, der Steffen seit längerem in Mainz weilt oder ich ganz außer Reichweite bin... man kann nur spekulieren. Auf jeden fall ging es schon mal äußerst locker und stressfrei zum Stadtgeläut und wieder zu hause angekommen wurde ohne ein einziges ungehaltenes Wort in den gemütlichen Teil des Abends übergegangen. Was mir, wenn ich jetzt darüber nachdenke, fast ein bißchen unheimlich vor kommt. Oh du selige .... ? Moment, neee Steffen ließ sich kurz auf ein schnelles Wortgefecht, wie hoch man denn nun die Flamme für den Weihnachtsschmaus zu stellen habe, ein und so brummten die beiden Naumänner traditionell ein bißchen vor sich hin.
Auch das zu einer jeden Weihnachts-Nacht gehörige Vor-der-Kapp-mit-einer-kalten-Flasche-Bier-Leute-treffen-und-quatschen-die-man-1 Jahr-nicht-gesehen-hat-und- kollektiev-frieren, hat sich gelohnt und war kalt aber schön wie immer.
Zwischen den Jahren hatte ich zum Glück die Gelegenheit, einen kleinen Teil meiner Umzugs- und Organisationsschulden begleichen zu können, da die Höhenstr. und die neue Wohnung von Anja und Martin gestrichen werden sollte und die WG sozusagen Übergabe fertig gemacht werden mußte. Wir hatten unsern Spaß, und nur unser lieber Trinkhallen-Hussain war wirklich traurig, daß die WG jetzt komplett ausgezogen ist und schenkte uns dafür ne Flasche Sekt. Die restlichen Tage absolvierte ich einen kleinen Marathon im Leute treffen, Bier trinken, Leute treffen, Kaffee trinken, Leute anrufen, Tanten abholen, Tee trinken, Leute treffen,Konten auflösen, wieder Bier trinken und tanzen gehen. Absoluter Freizeitstreß, aber eigentlich genau das Richtige nach dem letzten doch eher sozialkontakt armen halben Jahr.

Kommen wir zum Jahreswechsel. Sylvester-ein sowohl beliebter als auch gehaßter Termin, bei dem die wenigsten wissen was sie unternehmen werden. Das selbe galt für mich und für irgendwie jeden um mich herum. Alle unter einen Hut kriegt man sowieso nicht und daher entschieden wir uns für Party-hopping beginnend bei Carola und Malte um erst mal eine Basis zu schaffen und um uns um Punkt zwölf vom Nachbarn mit Knallern bewerfen zu lassen und ein wunderschönes, vernebeltes Feuerwerk auf der Eckenheimer. zu betrachten. Guter Dinge gings anschließend weiter zum Nico der uns mit offenen Mikrofonen empfing und ich meiner neuen Leidenschaft des Karaokesingens frönen konnte. Singstar macht ja so Spaß.
Etwas später machte ich mich dann Richtung Lola auf den Weg um da den Rest der wichtigen Leute zu treffen und noch ein bißchen das Tanzbein zu schwingen. Gesagt getan und ich hab mich echt gefreut so viele Leute wieder zu treffen. Alles zusammen genommen war es ein sehr schönes Sylvester, wobei mein persönliches Highlight Erdbeeren in Schokolade waren.
Und mit viel "Rechtsalkohol von hinten"(Restalkohol von gestern) hat für mich das neue Jahr außerordentlich gut angefangen. Ich bin absolut posimistisch (optimistisch/positiv) für 2008!
Mit einem letzte Schoppe und einer neuen Disziplin, dem so genannten Schaberschnacken, das besonders im Beisein spezieller Personen zu höchst qalifizierten Nonsense führen kann, ging mein Urlaub in der guten, alten Stalburg zu Ende.
Schön war´s mit euch-merci!