Dienstag, 29. Januar 2008

Regen, Bush und Minischweine


Es ist wieder warm-endlich die normale Wintertemperatur von netten 20°C hat sich wieder eingestellt und das Frieren hat ein Ende. Dafür regnet es, was hier irgendwie gar nicht hin paßt. Aber nicht nur Wolken sind am arabischen Himmel zu sehen, letzte Woche drehten jede menge Hubschrauber und Flugzeuge ihre Kreise denn Riad erwartete hohen Staatsbesuch. Die ganze Stadt stand Kopf und die Sicherheitsvorkehrungen waren noch schlimmer als in Mainz. Mehr als die Hälfte Riad´s war gesperrt und der Verkehr brach komplett zusammen. Und das alles wegen einem Bush im Palmengarten. Was der Herr hier tatsächlich gemacht hat, läßt sich nur spekulieren, aber von Fernsehgeräten aus dem eigenen Land hat er keine Ahnung-soviel ist sicher!
Aber eigentlich habe ich von dem allen überhaupt nix mitbekommen, denn seit ich wieder hier bin habe ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt und wenn das so weiter geht entwickele ich einen handfesten Hüttenkoller. Mittlerweile bin ich fast mit jede Dattel auf dem Grundstück per du und nur Yallah hat die zum fressen gern. Bleibt mir nur noch die Frage, wie viel Datteln passen in diesen kleinen Hundemagen?
Daher versuche ich seit über einer Woche in den Supermarkt zu kommen, was sich allerdings viel schwieriger erweist als gedacht, denn ich soll mich nicht alleine unters Volk mischen und benötige daher eine der Nannys, die mich begleitet. Die wiederum sind zur Zeit so beschäftigt, daß ich wohl noch ein bißchen auf mein Supermarkt-Event warten muß. Man wird bescheiden, was das Ausgehen anbelangt.
Und das in Zeiten, in denen neuerdings sogar verheiratete Saudifrauen ohne ihren Ehemann in ein Hotel einchecken dürfen. In unseren Augen eine leicht bizarre Neuerung, aber hier ist das fast eine kleine Revolution. Rock on woman in black.
Interessant wäre es jetzt allerdings zu wissen, ob weibliche Kamele jemals die Zustimmung ihrer Ehekamele benötigt haben.
Kommen wir jetzt aber zu der Wahl in Hessen, bei der ich mich, von vielen bereits getadelt, als Nichtwähler outen mußte. Ja liebe Kritiker, ich habe einfach vergessen Briefwahl zu beantragen und meine Bemühungen über die Botschaft zu wählen , blieben erfolglos. Aber der Wille war da und es ist ja dann doch noch alles gut gegangen.
Erstaunlich fand ich aber, daß sich sogar die Araber für die Machenschaften unseres Koch´s zu interessieren scheinen und der Cheffe mir höchst persönlich den Artikel über den Ausgang der Wahl aus der Zeitung vortrug. Wobei er anfangs über Roland, von "ihr" sprach-ja die Sau-di(e) aber auch!
Ansonsten gibts im Osten nichts neues und ich warte sehnsüchtig auf baldige Abwechslung in Form einer kleinen Reise......!

Samstag, 19. Januar 2008

Die Wüste ruft....


.... und jetzt bin ich wieder hier. Wobei ich zu geben muß, daß mir der Abschied dieses mal irgendwie schwer gefallen ist. Aber kaum saß ich im Flieger, wurde überall wieder fleißig arabisch gesprochen und Carolas Versprecherliste hat mich zu hysterische Lachflashs verleitet. Es sind Tränen geflossen! Sensationell-die sollten veröffentlicht werden.
Kaum in Riad angekommen, haben sie mich allerdings erst mal vergessen vom Flughafen abzuholen. Wellcome back im Land der fehlenden Flüsse..... sowohl der informations- als auch der Wasser führenden. He und ich hatte vorher mit drei Leuten gesprochen wann ich ankomme. Na gut, da stand ich dann und nach einigen Telefonaten mit der panischen Aufforderung, bloß vorsichtig zu sein, wartete ich ne knappe Stunde bis mein Fahrer endlich vorfuhr. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung welche Gefahr denn auf mich lauern sollte und warum alle so verwundert waren , daß ich ohne weiteres durch die Paskontrolle spazieren konnte und sogar meinen Pass behalten durfte. Jedenfalls stand ich extrem vorsichtig und jeden mit Argwohn betrachtend, bewegungslos am Flughafen, wobei ich auf alles gefast war. Vielleicht schreit mich gleich einer an, oder zehrt am Bayer oder man wird auf Grund purer Anwesenheit sofort verhaftet. Hmmm vielleicht haben sie auch einfach übertrieben oder ich hab einfach Schwein (hähä) gehabt. Wer weiß das schon.
Jedenfalls hat sich der Cheffe gefreut mich wieder zu sehen, wobei er glücklicherweise nicht wie Yallah, prä-pubertäre Inkontinenzzeichen auf zeigte und bellend an mir hoch sprang. Das arme Wiesel ist etwas dürre geworden, da war der dicke Mops wohl schneller.
Zu meiner großen Freude tummelten sich auch relativ wenig ungeliebte Untermieter in meinen vier Wänden und ein bißchen gefreut habe ich mich dann doch wieder hier zu sein. Zumal der Cheffe sich derweil in Hochstimmung befindet und ein Knüller nach dem andern reißt. So fragte er neulich, wer wohl die schönste Frau Deutschlads wäre und wer bei der letzten Miss-Wahl gewonnen hätte. Also gar nicht mein Thema und daher fragte ich äußerst naiv, ob es denn auch Miss-Wahlen in Saudi gebe... Welch dämliche Frage-hallo wir sind in Saudi Arabien.... Daher war die Antwort um so erstaunlicher: ja haben sie, Wahlen zur Miss Camel! Wobei ich im ersten Augenblick an mehrere, von Kopf bis Fuß verschleierte Damen dachte, die auf Grund ihrer schlechten, gesellschaftlichen Position auch als Kamele bezeichnet werden und nach einigen Auftritten in verschiedenen Bayer-Ausführungen mit einer Scherpe und einem Kamelhöckerkrönchen zur Miss Camel gekürt werden.
Tatsächlich handelt es sich selbstverständlich um echte Kamele, die diesen Ehrentitel erhalten. Und in Ägypten werden sogar Kühe zur Miss Cow gekrönt. Allerdings müssen diese mit echten Miss-Wahlen konkurieren. Ich bin fast vor Lachen von der Bank gefallen und konnte erst mal nicht weiter arbeiten. Hoffentlich birgt dieses Land noch mehr solche grandiose Kuriositäten. Auf jeden fall komme ich grade in den Genuss des kältesten Winters seit 17 Jahren und ich friere mir hier echt mitten in der Wüste den Hintern ab. Wahnsinn.

Dienstag, 15. Januar 2008

"Guccischlampe" is back in town....

..mit dieser fantastischen Betitelung des lieben Herrn H., kam ich nach einer heitern Bahnfahrt, mit lecker Sekt als Entschädigung, weil der ICE nach halber Strecke schlapp gemacht hat, vollgepackt und erwartungsvoll in Frankfurt an. Ach es gibt kein schöneres Gefühl als die vertraute Skyline im Sonnenschein am Horizont zu erblicken und festzustellen, dass zum Glück noch alles beim alten ist- da wills mer net in ne Koppe nei, wie kann e Mensch net von Frankfort sei.
Na, schon einer, der das Taschentuch zückt oder sich an die Brust fast und denkt: Wie recht sie doch hat! Aber genug des Schmalzes, denn überraschender weise standen Anja, Martin und Carola winkend am Bahnsteig und sogleich wurde in den Marbachweg aufgebrochen, wo sich nach und nach jede menge bekannte Gesichter zu einem zweiten Frühstück einfanden. Und mein Omchen hat sich so gefreut und machte sich gleich in die Paprikawüste auf, um den ein oder anderen Gularsch zu erlegen und so gab es nach erfolgreicher Jagd, tags drauf das legendäre Gularsch-ein Traum in dunklebrauner Soße mit Nudeln und den verständnislosen Blick der Oma, die nicht verstehen kann, was an diesem Essen denn so besonders sein soll. Nun das Geheimnis liegt auf der Zunge des Kosters und wer einmal davon probiert hat, kann nicht mehr ablassen. Ein kulinarischer Teufelskreis, der höchstens von einem akut auftretenden Vegitarismus aufgebrochen werden könnte.
Das Motto der folgenden Abende läßt sich auch ganz einfach zusammen fassen:Leute treffen+ tanzen + lecker Bier trinken = Spaß haben.Oh und wie ich das vermisst habe, naja ist ja auch kein Wunder wenn man in einem Land lebt, das den Spaß in jeglicher Hinsicht ins Exil geschickt hat und alles verboten ist. Daher war mir alles recht und selbst die etwas merkwürdige Skipisten-Tanzfläche im Lola konnte meine Tanzbegeisterung nicht stoppen und erstaunlicherweise spielte sogar meine vermeintlich verloren gegangene Trinkfestigkeit mit. Gelernt ist gelernt, auch wenn die Oma mit besorgter Stimme sprach:"Ich weiß ja du mußt nachholen und vorholen und du hast nicht soviel Zeit, aber daß du auch ja genug dazu ißt."Keine Sorge, denn ohne ein Schnippelsche Flaaaschwoscht geht ja ma gar nix, gell Esther.
Und vom Raclette-Weihnachtsessen bei Anke ganz zu schweigen. Auch ein denkwürdiger Abend, den der ein oder andere in bahn"brechender" Erinnerung behalten wird-Hannah sei dank.
Oh du fröhliche... Weihnachten war dieses Jahr glaub ich das entspannteste, an das ich mich erinnern kann. Ob´s daran gelegen hat das der Herr Papa älter geworden ist, der Steffen seit längerem in Mainz weilt oder ich ganz außer Reichweite bin... man kann nur spekulieren. Auf jeden fall ging es schon mal äußerst locker und stressfrei zum Stadtgeläut und wieder zu hause angekommen wurde ohne ein einziges ungehaltenes Wort in den gemütlichen Teil des Abends übergegangen. Was mir, wenn ich jetzt darüber nachdenke, fast ein bißchen unheimlich vor kommt. Oh du selige .... ? Moment, neee Steffen ließ sich kurz auf ein schnelles Wortgefecht, wie hoch man denn nun die Flamme für den Weihnachtsschmaus zu stellen habe, ein und so brummten die beiden Naumänner traditionell ein bißchen vor sich hin.
Auch das zu einer jeden Weihnachts-Nacht gehörige Vor-der-Kapp-mit-einer-kalten-Flasche-Bier-Leute-treffen-und-quatschen-die-man-1 Jahr-nicht-gesehen-hat-und- kollektiev-frieren, hat sich gelohnt und war kalt aber schön wie immer.
Zwischen den Jahren hatte ich zum Glück die Gelegenheit, einen kleinen Teil meiner Umzugs- und Organisationsschulden begleichen zu können, da die Höhenstr. und die neue Wohnung von Anja und Martin gestrichen werden sollte und die WG sozusagen Übergabe fertig gemacht werden mußte. Wir hatten unsern Spaß, und nur unser lieber Trinkhallen-Hussain war wirklich traurig, daß die WG jetzt komplett ausgezogen ist und schenkte uns dafür ne Flasche Sekt. Die restlichen Tage absolvierte ich einen kleinen Marathon im Leute treffen, Bier trinken, Leute treffen, Kaffee trinken, Leute anrufen, Tanten abholen, Tee trinken, Leute treffen,Konten auflösen, wieder Bier trinken und tanzen gehen. Absoluter Freizeitstreß, aber eigentlich genau das Richtige nach dem letzten doch eher sozialkontakt armen halben Jahr.

Kommen wir zum Jahreswechsel. Sylvester-ein sowohl beliebter als auch gehaßter Termin, bei dem die wenigsten wissen was sie unternehmen werden. Das selbe galt für mich und für irgendwie jeden um mich herum. Alle unter einen Hut kriegt man sowieso nicht und daher entschieden wir uns für Party-hopping beginnend bei Carola und Malte um erst mal eine Basis zu schaffen und um uns um Punkt zwölf vom Nachbarn mit Knallern bewerfen zu lassen und ein wunderschönes, vernebeltes Feuerwerk auf der Eckenheimer. zu betrachten. Guter Dinge gings anschließend weiter zum Nico der uns mit offenen Mikrofonen empfing und ich meiner neuen Leidenschaft des Karaokesingens frönen konnte. Singstar macht ja so Spaß.
Etwas später machte ich mich dann Richtung Lola auf den Weg um da den Rest der wichtigen Leute zu treffen und noch ein bißchen das Tanzbein zu schwingen. Gesagt getan und ich hab mich echt gefreut so viele Leute wieder zu treffen. Alles zusammen genommen war es ein sehr schönes Sylvester, wobei mein persönliches Highlight Erdbeeren in Schokolade waren.
Und mit viel "Rechtsalkohol von hinten"(Restalkohol von gestern) hat für mich das neue Jahr außerordentlich gut angefangen. Ich bin absolut posimistisch (optimistisch/positiv) für 2008!
Mit einem letzte Schoppe und einer neuen Disziplin, dem so genannten Schaberschnacken, das besonders im Beisein spezieller Personen zu höchst qalifizierten Nonsense führen kann, ging mein Urlaub in der guten, alten Stalburg zu Ende.
Schön war´s mit euch-merci!

Ein sau-d(i)namisches Jahr 2008


So der erste Blog dieses Jahr. Ich gebe zu, er hat etwas auf sich warten lassen, aber die Verbindung...... also vielmehr keine Verbindung war schuld. Wünsche euch auf jeden fall das beste für das Jahr 2008! Bleibt glücklich, zufrieden, gesund, habt Spaß und lasst´s euch gut gehen. Ich für meinen Teil werde mir die größte Mühe geben und zu meiner hellen Freude hat blogger.com seit diesem Jahr ein Rechtschreibprogramm. Vielleicht hat das Legasthenieren damit ein Ende-obwohl, der sagt mir ja nicht wie´s geschrieben wird....hmmm.