Sonntag, 7. Dezember 2008

Sooooooo viel Sand!



Ich war im Krankenhaus. Aber nicht in irgendeinem, nein , in dem Krankenhaus. In dem besten was der mittlere Osten zu bieten hat. Zum Glück nicht als Patient, sondern um mit den verschiedenen Docktoren des Cheffes über dessen sportliche Betätigung zu plaudern. Fazit, alles beim alten plus Diät. Aber das wissen wir doch schon seit ich hier bin. Manchmal kann ich der Logik hier nicht so ganz folgen. Aber gut, unterhaltsam war es, auch wenn ich äußerst ungläubig angeschaut wurde, nachdem ich wahrheitsgetreu zugab, noch nie etwas von diesem exzellenten Krankenhaus und seinem fantastischen Ruf gehört zu habe. Augenzwinkernd beendigte der Cheffe die Sitzung und meinte zu mir gewannt, "so Eva, jetzt haben wir eine Aufgabe, hehe", und fuhr mich anschließend höchstpersönlich mit den Worten:" in diesem Auto hat lange keine Dame gesessen, und schon gar keine blonde!", nach hause. Lässig der Cheffe, sehr lässig.
Am nächsten Tag hieß es dann Koffer Packen und ab in die Wüste. Also in die richtige, wilde, ursprüngliche.... mit ein paar kleinen Annehmlichkeiten, wie fließend Wasser, Kabel-Fernsehn und Kühlschränken... aber sonst ganz im traditionellen Beduinenstil. Für mich ein wahres Paradies. Pferde, Lagerfeuer und Natur pur. Dazwischen das kleine, fast unglaublich gut hörende, Wiesel, was überhaupt nicht nachkam jeden noch so kleinen Busch zu bepinkeln und seine wahre Freude dran fand, arme gelb angezogene Müllmänner (die gibt es wirklich in der Wüste!) zu jagen und an zu kläffen...
Allerdings teilen sich hier die Geschmäcker, denn das größte für die Kinder der Familie ist es, mit dem Jeep den lieben langen Tag im Sand herum zu kurven. Nun gut, jedem das seine. Auch wenn es irgendwie schon irre aber eben doch so sinnlos ist, die Sanddünen hoch und runter zu brettern. Mir ist nur kurz das Herz stehen geblieben, als wir eine besonders steile Düne hochfahren wollten und das Auto dramatisch zur Seite weg rutschte. Da merkt man eben doch den kulturellen Unterschied. Während ich kreidebleich, panisch mich am Türgriff festklammerte, lachte der Rest der Insassen und diskutierten begeistert, wie man wohl am besten den nächsten Sandberg in Angriff nehmen kann. Was aber wirklich sensationell ist, und tatsächlich meine lieblings Beschäftigung werden könnte, ist Sanddünen runter rennen. Ich sag euch, das macht echt Spaß. Und es ist egal wie steil es ist man fällt einfach nicht hin. Der einzige Nachteil, Sand in allen Ritzen und das auch noch Wochen später.
Und richtig kalt war es, trotzdem hab ich mir einen dicken Sonnenbrand auf der Nase geholt. Aber wer denkt schon mitten im Winter an Sonnencreme? Ein besonderes Highlight war allerdings ein echter traditioneller Beduinen Umhang, den ich vom Cheffe geschenkt bekommen habe, und welcher besser als jeder Wintermantel warm hält. Ich werde ihn in Ehren tragen und hoffe damit noch mal in die Wüste geschickt zu werden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Eva,
ich weiß nicht, ob man in Saudi jemanden als "ungläubig schauend" bezeichnen darf. Wollts nur angemerkt haben, bevor sie Dich mit der Peitsche züchtigen. (Die in der Wüste sicher nicht naß ist, wie in der Schweiz...)
Und Dein Wiesel sollte lieber nicht jeden Busch anpinkeln, vor allem keine brennenden. Nicht das Du in kürzester Zeit auch die zweite Weltreligion verhöhnst.