Montag, 18. August 2008

A wicked weekend in London...


... welches damit begann, dass mich die älteren Töchter des Cheffes im Flieger auf dem Weg nach London fragten, ob ich denn Lust hätte, sie in ein Musical zu begleiten. Was ne Frage, selbstverständlich. Ein kurzer kritischer Blick der Mädels über mein Äusseres, gab mir die Gewissheit, dass ich zwar passend für Englands Regenwetter gerüstet war, aber auf gar keinen Fall auch nur annähernd für ein solches Event. Aber woher sollte ich auch mit so was rechnen und wer zieht schon schicke, offene Schuhe und ein passendes Oberteil an, wenn er frischen 16°C und Pfützen erwartet. Und da wir direkt vom Flughafen ins Theater fahren sollten, gab es leider keine Chance mehr für mich, das kleine Schwarze aus dem Koffer zu kramen. Aber da mir sogleich bestätigt wurde, dass wir hier alle Schwestern wären, lieh mir Schwester H. Schuhe von Louis de... sowieso ( Modefreaks wissen schon, die teuren) und Schwerster G. ein schniekes Oberteil. Das i-Tüpfelchen besorgte dann noch der Cheffe himself, der es sich nicht nehmen liess mich zu begutachten und mit einem begeisterten "beautiful" die Sache abzurunden. Geschniegelt und geschnagelt fuhren wir dann zum Apollo-Victoria-Theatre und wer Musical mag, sollte "Wicked" nicht verpassen. Ein wirklich sehr, sehr schöner Abend, den meine Füsse sicher noch lange im Gedächtnis behalten werden, wobei es schon seine Vorteile hat zeitweise ein bisschen größer zu sein.
Der nächste Tag wird sicher auch unvergessen bleiben, denn nach einigem hin und her hat es zu guter Letzt doch noch geklappt Michi im gar nicht mal so grauen London zu besuchen. Und was macht man wohl in London und trifft Mr. Whiskey/Beer? Ganz recht, man schlendert schwatzend durch London, besucht Kustausstellungen ohne darin befindliche Kunst und sucht, wie ich zugeben muß auf mein Drängen, das nächste nett aussehende Pub auf, um sich das erste halbkühle Bier dieses Tages schmecken zu lassen. Ahhhhh lecker! Nebenbei erfährt man, das Bier nicht gleich Bier ist und Pils mal überhaupt nix mit Ale zutun hat, was ober-und untergehrig bedeutet und welches des köstlichen Gebräus mehr oder weniger gehopft ist.
Und damit sich das Bier nicht so alleine fühlt, legten wir anschliessend auf einem wunderschönen kleinen Markt irgendwo unter Bahnschienen einen kleinen Stop ein und meine Abneigung vor englischen sausages legte sich augenblicklich als ich in eben eine solche biss. Wunder gibt es eben immer wieder. Aber Mich wäre nicht Michi wenn wir nicht anschliessend noch in einem befreundeten Whiskeyladen vorbeigeschaut hätten und uns dort ein, zwei Gläschen munden ließen. Bewaffnet mit jede menge Nüsschen machten wir uns dann auf den Weg zur Hauptattraktion des heutigen Tages: GREAT BRITISH BEER FESTIVAL!Was soll man schon über eine Verbraucher Biermesse schreiben? Sowas hab ich noch nicht gesehen! Sensationell, tausend verschiedene Biere in kleinen Fässchen lauter betrunkene aber dafür extrem höfliche Säufer und, was mich besonders beeindruckt hat, eine Schlange vor dem Männerklo während frau locker, lessig auf die Damentoilette spazieren konnte. Ehrlich gesagt habe ich den Überblick verloren, wie viele und was für Sorten ich probiert habe, aber das Ingwerbier war köstlich. Der Tag neigte sich schließlich seinem Ende zu und Michi und ich kamen zu dem Schluss, (wie sollte es anders sein) dass wir diesen am besten in einem Pub beschließen sollten. Dort trafen wir später noch Michis Schwester Petra und ich sag nur prost und merci lieber Michi, für diesen wicked (hihihi) Tag!


Donnerstag, 7. August 2008

Bridezilla auf Malle


Hoch stand die Sonne und brannte erbarmungslos auf des Deutschen Lieblingsinsel nieder, als wir erschöpft nach einem Rekord Dreigängemenü in nur 50 Minuten aus dem Flieger stiegen. Irgendetwas lag in der Luft, etwas Sonderbares, etwas Undefiniertes. Selbst der Cheffe schaute sich nervös um und trieb uns zur Eile an. Kaum ein Mensch auf der Straße, alles totenstill. Wo waren sie denn nur alle? Nicht ein einziger Sangriaschlürfendereimerträger war zu sehen. Was ist geschehen? Angekommen im Hotel fiel mein Blick auf die ausliegenden Bild-Zeitungen und es wurde mir schlagartig klar, was alle Menschen auf Malle in Angst und Schrecken versetzte: BRIDEZILLA IN BARCELONA GESICHTET-Wissenschaftler vermuten Übersiedlung auf Mallorca! Ahhhhhhhhrrrrrr, voller Panik verbarikardierte ich mich in mein Hotelzimmerchen und wagte kaum zu atmen, als ich plötzlich aus dem Nichts Schritte den Flur entlanglaufend hörte, welches ein lautes Knurren und Grollen begleitete, das mir sonderbarerweise bekannt vorkam. Näher und näher kam das Knurren und stoppte direkt auf Höhe meines Zimmers. Na großartig , dachte ich jetzt ist alles aus, schluss mit dem netten Leben beim Cheffe, nix mehr mit lustigem Rumreisen im Privatjet und was wird denn nur aus Yallah, Rippsche und Kraut(i)? Harsches Klopfen an meiner Tür, riss mich aus meinen Gedanken und wie ferngesteuert lief ich zur Tür und öffnete.......ESTHER?!
Sensationell, es hat endlich geklappt, dass mich einer mal in meiner unrealistischen Zeitblase besuchen kommt. Und da stand sie dann die Bridezilla-Esther mit Kohldampf mitten auf Malle in meinem Hotelzimmer. Wie toll das war, brauch ich sicher nicht zu beschreiben. Die folgenden drei Tage standen ganz im Zeichen von Schuhen, Blasen an den Füßen, Rotwein und der Überlegung: gegenwärtige Weichenstellungen in naher Zukunft mit Hühnern oder lieber doch im Stadtgeschehen, deren Tragweite nicht in diesen Tagen ausdiskutiert werden konnte. Dies kompensierten wir allerdings mit einem 8 stündigen Marathon durch alle Schuhgeschäfte in Palma und gönnten später unseren armen geschundenen Füßen (vielmehr meinen, den als ich anfing über meine Blasen an den Füssen zu murren, war Bridezillas Antwort: "Jammer nicht, da musste durch") im fantastischen Spa des Hotels die nötige Erholung. Und dann war sie auch schon wieder weg und nur ein paar Krümel erinnerten noch an sie.... Salut und merci liebe Esther, das waren die lustigsten drei Tage seit langem.