Samstag, 21. Juni 2008

Die sonderbare Rückkehr der Unnerbuchsen!


Unterwäsche hat normalerweise keine Beine, oder? Eigentlich habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, bis vor drei Tagen, als ich vorbildlich meine Wäsche gewaschen habe und ordentlich alles draußen auf die Leine hängte. Bietet sich ja immerhin bei 40°C im Schatten an. Und so wehten Hosen, T-Shirts und Unterwäsche den Tag über im Wüstenwind und ich ging meiner Tagesbeschäftigung nach. Aus lauter Faulheit, wie ich zugeben muss, beging ich den Fehler, die Wäsche, obwohl schon längst trocken (die Sonne ist hier schneller als jeder Trockner!), nicht abzuhängen und verschob dies auf den nächsten Tag. Gesagt getan und so schaute ich am morgen, äußerst verdutzt im wahrsten Sinne des Wortes aus der Wäsche, denn alle meine Unnerbuchsen waren weg. Der Rest wiederum hing unangetastet auf dem Gestell und trotz intensiven Absuchen der Umgebung konnte ich keines der vermissten Teile entdecken. Seltsam dachte ich bei mir und überlegte ,ob eventuell der nächtliche Sandsturm der Übeltäter war. Aber dann hätte ich die Sachen doch irgendwo finden müssen. Mein zweiter Gedanke galt den Katzen, die es sich schon öfter auf meiner aufgehängten Wäsche gemütlich gemacht haben. Aber hätten die nicht eher an dem Pulli mit den Bändeln ihren Spass gehabt ? Höchstens Katzen mit Unterwäschen Fetisch... na ich weiß nicht.
Die Katzentheorie erübrigte sich allerdings am nächsten morgen, denn da lagen sie wie durch ein Wunder wieder alle vor der Tür und ehrlich gesagt bezweifel ich, dass sowohl Katzen als auch Sandstürme, Unnerbuchsen zurück bringen. Bleibt die Frage, wer war´s, wie geschah´s, was war los.... ? Über Vorschläge und Lösungsansätze, die mich von der Idee, Unterwäsche könnten Eigenleben entwickeln, abbringen, wäre ich sehr dankbar.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Erstaunliches aus Saudi


Das Saudi Arabien ein merkwürdiges Land ist, hat sich ja bereits des öfteren gezeigt, und das andere Länder andere Sitten haben, weiss man im Allgemeinen ja auch. Alleine schon die Floskeln und Aussprüche, die man ohne gross nach zu denken verwendet, genießen hier eine meist ganz andere und logische Bedeutung. So ist zum Beispiel:"in die Wüste geschickt zu werden" absolut wörtlich zu nehmen und trifft, zumindest in Riad, sofern man nach dem Weg fragt, immer zu. Auch:"na das sieht aber wüst aus" ist wohl kaum negativ zu sehen, weil im Grunde genommen mehr als wahr. "Jemanden auf die Palme bringen", trifft erst recht zu und ich konnte mich erst vor ein paar Tagen mit eigenen Augen davon überzeugen, und staunte nicht schlecht, als der Hund wie verrückt eine Palme anbellte und ich in gut 15 Meter Höhe einen Mann beobachten konnte, der die Aufgabe der Dattelbestäubung verübte und gleichzeitig die arabische Antwort auf "men in trees" gab.
Dennoch erstaunt es mich immer wieder auf was für Kuriositäten man ganz unverhofft trifft, wenn man zum Beispiel mit einer Freundin in den Supermarkt geht, damit diese dort ihren Bruder treffen kann. Schon allein sich im Supermarkt zu verabreden, finde ich irgendwie seltsam, aber tatsächlich bleibt einem gar nichts anderes übrig, denn öffentliche Plätze an denen sich Männer und Frauen gemeinsam treffen können, sind rar. Aber das es dann noch verboten ist sich in der Öffentlichkeit mit dem eigenen Bruder zu unterhalten, geschweige denn mal herzlich zu drücken, ließ mich mit offenen Mund da stehen und beobachten, wie Bruder und Schwester via Handy Konversation betrieben und grade mal drei Meter von einander weg standen.
Eine weitere Besonderheit entdeckte ich neulich als ich in einer riesigen Shoppingmale war, in der es eine Etage nur für Ladys gibt, bei der ein Schild am Eingang darauf hin weist, sich unbedingt zu entschleiern, damit man klar als Frau erkannt wird und sich so kein Mann heimlich einschleichen kann. So ganz scheint mir, wissen die hier selber nicht , was sie wollen. Entschleiern, verschleiern-ja was denn jetzt. Immerhin soll es noch mehr solcher Extra-Frauen-Bereiche geben, so auch, laut des Cheffes, eine Straße nur für schwangere Damen, die er allerdings aus bekannten Gründen selbst noch nie gesehen hat.
Unbedingt erwähnenswert ist eine weitere bemerkenswerte Kleinigkeit, die man im Flugzeug des Cheffes bewundern kann. In jeder Kabine befindet sich ein Bildschirm, der die Umrisse des Flugzeuges, und einem Pfeil der die Lage Mekkas anzeigt, zeigt. Im Grunde für den gläubigen Menschen eine feine Sache, wäre der Gang nicht zu schmal um wirklich in alle Richtungen zu beten. Also entweder ein grösseres Flugzeug her, oder eben doch nur in Gedanken gen Mekka knien. Ich für meinen Teil bleibe lieber sitzen und und staune dafür umso mehr.