Samstag, 26. Juli 2008

Cannes is fun!


Zurück in der Stadt mit dem größten Laufsteg der Welt. Der auf dem sich die Reichen und Schönen das ganze Jahr munter präsentieren und vor allem gesehen werden wollen. Hat fast schon ein bisschen was exhibitionistisches auf der La Croisette, wobei einiges auch durchaus amüsant erscheint. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters und manchmal kann man sich gar nicht so sicher sein, ob die vorbei wandelnden Menschen es wirklich ernst mit ihrem Auftreten meinen.
Ansonsten hat sich kaum was verändert seit letztem Jahr, bis wahrscheinlich auf die Mode...aber da hab ich ja keinen richtigen Blick für. Allerdings ist Rosa in. Der modebewusste Mann hüllt sich in Rosa und zeigt Brusthaar. Die Damen dagegen stöckeln weiter wie eh und jeh-allerdings trägt man dieses Jahr verstärkt Hund: an der Leine, im Täschchen oder auf dem Arm. Meine Güte, was hätten Yallah und ich gut ins Bild gepasst. Auch dümpeln mehr Yachten in der Bucht als letztes mal und die Begeisterung sich vor teuren Autos fotografieren zu lassen ist meiner Meinung nach kollosal gestiegen. Fast wäre es mir gelungen gleich drei Autofreaks gleichzeitig zu knipsen, als diese alle das selbe Auto fotografieren wollten. Diese Auswahl aber auch, an den teuersten Schlitten, scheint es auch nur hier zu geben. Und so bekam ich auf Grund von einem Automangel, einen fetten Benz mit einem adrett gekleideten Fahrer für einige Tage zur Verfügung gestellt, der mich hübsch durch Cannes kutschierte. Nicht schlecht für eine Mädel ohne Gucci-Dress und Chanell Handtäschchen, denn so manches Augenpaar vor dem Hotel verfolgten etwas argwöhnisch die Situation und dachten sich bestimmt ihren Teil. Offensichtlich hatte der Cheffe seine Spendierhosen an, und an einem Abend lud er mich auf ein Bier in seinem lieblings Restaurant ein. Natürlich war er nicht persönlich anwesend, aber er ließ reservieren und zahlte. Sehr nett oder. Man kommt, speist und geht ohne zu zahlen. Am nächsten Tag ließ er sich dann ganz genau erzählen was wir gegessen haben und ob wir auch hoffentlich französische Spezialitäten bestellt hätten, was sich als durchaus schwierig erwies, da es ein italienisches Restaurant war. Aber man kann sich ja auch nicht alles merken. In der übrigen Zeit habe ich mich mit Exclusiv-Shopping beschäftigt. Eine wunderbarer Zeitvertreib, bei dem man in die teuersten Geschäfte geht und seine Füßchen in 700€ Schuhe steckt und dazu die neuste Kollektion von Dings und Bums anprobiert. Es ist erstaunlich wie viel Geld man am Körper tragen kann und wie grauenhaft die Sachen teilweise aussehen-und das sage ich ganz ohne Neid. Trotzdem sollte man Cannes mal gesehen haben, zumindest einen Tag lang, nur aufpassen beim Strassen überqueren, denn meiner Meinung nach werden hier sicher statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Beteiligung von Porschefahrern verzeichnet.

Dienstag, 8. Juli 2008

Halbzeit...


... denn ein Jahr ist rum und der aufmerksame Leser wird sich sicher schon fragen, wo ich den geblieben bin. Die Antwort ist ganz einfach, ich bin immer noch hier und ganz offiziell habe ich noch ein Jahr verlängert. Irgendwie dachte ich, es wäre doch schade so eine Traumjob jetzt schon sausen zu lassen. Und das habe ich bis jetzt gelernt:
1)Wie wichtig einem die Menschen zu hause sind und wie gut es ist immer mal wieder einen kurzen Abstecher nach Frankfurt zu machen
2) Im Privatflugzeug zu fliegen macht schon mehr Spaß als sich in die Economy-Class zu quetschen.
3) Englisch, oder auch Tagarabdenglisch, eine Mischform aus Arabisch, Tagallo, Englisch und Deutsch.
4) Wie aufgeschmissen man ist, wenn das Internet nicht mehr funktioniert.
5) In arabischen Ländern ticken die Uhren eindeutig anders.
6) Saudi ist zwar eine spaßfreie Zone, aber es geht, wenn man mit den richtigen Leuten zu tun hat.
7) Yallah und inshala sind die meist gebrauchten Worte in der arabischen Welt.
8) Zu reisen und gleichzeitig zu arbeiten, ist eine feine Sache.
9) Im Sommer kann man in Riad ein Ei auf der Strasse backen.
10) Das ich längst noch nicht genug gelernt habe.

Freitag, 4. Juli 2008

Finale in Hurgarda


Das Rote Meer hat mich wieder und ein Paar Tränen mehr.... War das nicht ein komisches Spiel? Ich hab ja keine Ahnung , aber wo sind den die ganzen Tore geblieben? Ich hatte das Vergnügen mit der Crew im Hotel dieses seltsame Kleinod deutscher Fußballgeschichte zu bestaunen und konnte mich zum Glück an einer großen Flasche lecker Bier mit berauschenden Substanzen festhalten. Die internationale Gruppe Zuschauer, bestehend aus drei Engländern, einem Franzosen und zwei Deutschen, konnten die Stimmung nicht wirklich retten-hehe wie auch, unsere Nachbarn schon längst draußen und von den Engländern mal ganz zu schweigen. Blieben nur noch Ingo und ich, die durchaus unruhig auf ihren Stühlen rumrutschten und ich mit recht, denn ich hatte mich vorher todesmutig auf eine 100€-Wette eingelassen, wäre ja auch zu schön gewesen. Allerdings fehlte der Handschlag darauf und so konnte ich mich noch mal geschickt aus der Affäre stehlen und habe mir für die Zukunft vorgenommen , das Wetten ohne Ahnung lieber sein zu lassen. Also sind die Spanier zu Potte gekommen und durften den wirklich hässlichen Blumentopf mit nach hause nehmen und irgendwie haben sie es doch auch verdient, nach äh 24 Jahren(?) Titel frei seins. Ich kenne zumindest einen, der sich wie ein Schneekönig freut und dem gönn ich das! Zurück auf Cheffes Anwesend, fragte der jeden falls wirklich besorgt, nach meinem Befinden und beinahe hätte ich ihm in meinem beschwipsten Zustand geantwortet, ich hätte mich hervorragend mit Hopfen und Malz getröstet, was eventuell nicht so gut gekommen wäre. Aber im Grunde ,wie ich zugeben muss, zerstören Fußballergebnisse nicht unbedingt meine Welt und in diesem Sinne freu ich mich auf 2010 und vielleicht klappt´s ja dann mal richtig. Wobei sie nach meiner Theorie durchaus Chancen haben: drei, zwei...eins-meins!

Mittwoch, 2. Juli 2008

Ab in die Sommerfrische


Nach dem die Unterwäsche auf misteriöse Weise wieder aufgetaucht sind, stand der großen Sommersause nichts mehr im Wege. Wurde auch langsam Zeit, die immer heißer werdenden Temperaturen in Riad zu verlassen, denn sich nach und nach wie ein schmelzendes Marshmellows fühlen zu müssen, kann selbst den hartgesottesten Sonnenanbeter zu viel werden. Grade ich, deren Haut schon nach kurzer Bestrahlung die Farbe gekochter Krebse annimmt. Einen letzten Wermutstropfen galt allerdings noch meinem kleinen Zoo, den ich schweren Herzens in Riad lassen mußte und nur hoffen kann, dass meine Bleibe nach meiner Rückkehr noch existiert und Rippsche und Krauti nicht zuviel Schabernack getrieben haben. Die haben nämlich fiese Krallen die kleinen Biester, da können meine zerkratzten Beine ein Lied von singen. Voller Vorfreude auf die große Tour, traf mich leider völlig unverhofft beim Kofferpacken der Schlag und ein anständiger Hexenschuß machte sich auf meinem Rücken breit, der mich für Tage außer Gefecht setzten und mir das Gefühl einer schwangeren 90 jährigen, verlieh. Also kroch ich auf allen Vieren und meistens noch mit einer Katze auf dem Buckel, die mal so gar keine Rücksicht nahmen, im Zimmer herum und hätte wenn ich ehrlich bin, gerne ein Foto davon gemacht, wenn nicht jede Bewegung so schmerzhaft gewesen wäre. Zum Glück war der Cheffe schon ein paar Tage früher los geflogen und so hatte ich noch ein bißchen Schonzeit mit Wärmflasche und Schmerzpillen. Auf dem Weg nach Kairo witzelten wir allerdings, dass es dem Cheffe garantiert blendend gehen würde, da ich ihm ja zweifelsohne seine Rückenproblematik abgenommen hätte. Und siehe da, angekommen an unserer ersten Etappe, hüpfte mir der Cheffe wie eine junge Gazelle entgegen und versicherte mir, es wäre ihm schon länger nicht mehr so gut gegangen. Was soll ich da noch sagen, was tut man nicht alles für seine Patienten. Nach ein paar Tagen in Kairo, die ich mit Kino, Shoppen, und Rückenschmerzen auskurieren zubrachte, lernte ich, das ich an Esthers Hochzeit ein M.O.H sein werde und , wie lustig es ist mit dem Cheffe Fußball zu schauen, (denn die EM ist auch hier nicht spurlos vorbei gegangen) vor allem, wenn er versucht :"Schweinsteiger" zu sagen. Besonders amüsant fand ich allerdings, dass die ganze Cheffe-Familie mir persönlich zum Erreichen des Finales gratulierte. He....: Ich bin Jogis Jungs!