Montag, 15. Dezember 2008

Weihnachten auf französisch


Schon wieder Paris, die Stadt der Liebe. Für mich eindeutig die Stadt der Liebe: zu französischen Crossaint und Cafe au lait im Bistro an der Ecke.... Ja es hat den Cheffe mal wieder nach Fronkreisch verschlagen und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, nicht schon wieder, wir waren doch erst vor ein paar Wochen da, wie langweilig. Paris ist nicht langweilig, nie! Und schon gar nicht kurz vor Weihnachten, wenn alles so schön geschmückt und beleuchtet ist. Huch, ich entdecke grade meine sentimentale Seite, erst die Weihnachtsmucke und jetzt noch die ganze kitschige Deko, die mein kleines Herzchen höher hüpfen lässt. Der eigentliche Grund für die Stadt mit Eifelturm, der grade ganz blau erstrahlt, war allerdings ein Arztbesuch, bei dem ich den Cheffe begleiten sollte, und den ich mit Sicherheit in bester Erinnerung behalten werde. Denn nach dem wir fertig waren, bestieg der Cheffe und ich, den wirklich klitzekleinen Aufzug des hübschen Pariser Altbaus, während die anderen die Treppe nahmen. Und während wir schwatzend darauf warteten, unten anzukommen, machte es plötzlich rumps, und der Aufzug blieb stehen. Allerdings nicht im Erdgeschoss, sondern irgendwo dazwischen, und so steckten wir fest. Welch skuriele Situation, ich bin noch nie in einem Fahrstuhl stecken geblieben, und dann gleich mit dem Cheffe. Der wiederum klopfte geistesgegenwärtig mit der einen Hand gegen die Tür und rief relativ unbeeindruckt: "Hilfe, hilfe!" während er mit der anderen den Notfallknopf drückte was ihm offensichtlich größtes Vergnügen bereitete. Es dauerte aber nicht lange und nach erneutem Knopf drücken, setzte sich der Lift wieder in Bewegung und wir kamen unbeschadet unten an. Nur der arme Dr. und der Rest unserer Begleiter schauten irgendwie verdutz zur Tür herein aber:" what can we do?", wäre des Cheffes Antwort gewesen.
Den Rest der Zeit vertrieb ich mir mit spazieren gehen und Techniken entwickeln, die Anzahl der elektrischen Schläge, die ich mir non stop im Hotel durch Laufen auf dem Teppich an allem einholte, zu minimieren, was mir leider nur schlecht als recht gelang. Selbst der Cheffe blieb nicht verschont.... Schweben wäre perfekt gewesen, aber dazu hats nicht gereicht. Dafür schwebte Beyonce in der Hotellobby an mir vorbei, die ich selbstverständlich ohne Nachfragen nicht erkannte hätte, und auch nur durch das Blitzlichtgewitter der Paparazzi darauf aufmerksam wurde. Was ein Geschiss um manche Menschen gemacht wird, ist schon faszinierend, aber tauschen würde ich um nix in der Welt. Da wird mir doch lieber vom Türsteher der Hotels, der Eintritt verwehrt, auch wenn ich schon mehrere Tage munter rein und raus gelaufen kam, als dass sich alle Augen auf mich richten, wenn ich irgendwo auftauche. Eine nette Abwechslung und lustige Bekanntschaft, machte ich dann noch mit dem ultimativen Nagelspezialisten, der extra aus dem schönen Berchtesgardener Land eingeflogen kam und mich schwer von seinem Können begeisterte. Man lernt ja bekanntlich nie aus und so hatten wir einen wirklich vergnüglichen Tag, mit viel Kaffee und Gebabbel. Zum krönenden Abschluss, lud mich der Cheffe tatsächlich noch auf ein Bier ein und nach einigen Versuchen, klappte sein "Prost!" auch schon ganz ordentlich.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Sooooooo viel Sand!



Ich war im Krankenhaus. Aber nicht in irgendeinem, nein , in dem Krankenhaus. In dem besten was der mittlere Osten zu bieten hat. Zum Glück nicht als Patient, sondern um mit den verschiedenen Docktoren des Cheffes über dessen sportliche Betätigung zu plaudern. Fazit, alles beim alten plus Diät. Aber das wissen wir doch schon seit ich hier bin. Manchmal kann ich der Logik hier nicht so ganz folgen. Aber gut, unterhaltsam war es, auch wenn ich äußerst ungläubig angeschaut wurde, nachdem ich wahrheitsgetreu zugab, noch nie etwas von diesem exzellenten Krankenhaus und seinem fantastischen Ruf gehört zu habe. Augenzwinkernd beendigte der Cheffe die Sitzung und meinte zu mir gewannt, "so Eva, jetzt haben wir eine Aufgabe, hehe", und fuhr mich anschließend höchstpersönlich mit den Worten:" in diesem Auto hat lange keine Dame gesessen, und schon gar keine blonde!", nach hause. Lässig der Cheffe, sehr lässig.
Am nächsten Tag hieß es dann Koffer Packen und ab in die Wüste. Also in die richtige, wilde, ursprüngliche.... mit ein paar kleinen Annehmlichkeiten, wie fließend Wasser, Kabel-Fernsehn und Kühlschränken... aber sonst ganz im traditionellen Beduinenstil. Für mich ein wahres Paradies. Pferde, Lagerfeuer und Natur pur. Dazwischen das kleine, fast unglaublich gut hörende, Wiesel, was überhaupt nicht nachkam jeden noch so kleinen Busch zu bepinkeln und seine wahre Freude dran fand, arme gelb angezogene Müllmänner (die gibt es wirklich in der Wüste!) zu jagen und an zu kläffen...
Allerdings teilen sich hier die Geschmäcker, denn das größte für die Kinder der Familie ist es, mit dem Jeep den lieben langen Tag im Sand herum zu kurven. Nun gut, jedem das seine. Auch wenn es irgendwie schon irre aber eben doch so sinnlos ist, die Sanddünen hoch und runter zu brettern. Mir ist nur kurz das Herz stehen geblieben, als wir eine besonders steile Düne hochfahren wollten und das Auto dramatisch zur Seite weg rutschte. Da merkt man eben doch den kulturellen Unterschied. Während ich kreidebleich, panisch mich am Türgriff festklammerte, lachte der Rest der Insassen und diskutierten begeistert, wie man wohl am besten den nächsten Sandberg in Angriff nehmen kann. Was aber wirklich sensationell ist, und tatsächlich meine lieblings Beschäftigung werden könnte, ist Sanddünen runter rennen. Ich sag euch, das macht echt Spaß. Und es ist egal wie steil es ist man fällt einfach nicht hin. Der einzige Nachteil, Sand in allen Ritzen und das auch noch Wochen später.
Und richtig kalt war es, trotzdem hab ich mir einen dicken Sonnenbrand auf der Nase geholt. Aber wer denkt schon mitten im Winter an Sonnencreme? Ein besonderes Highlight war allerdings ein echter traditioneller Beduinen Umhang, den ich vom Cheffe geschenkt bekommen habe, und welcher besser als jeder Wintermantel warm hält. Ich werde ihn in Ehren tragen und hoffe damit noch mal in die Wüste geschickt zu werden.