Samstag, 10. November 2007

Feiern wie in 1001 Nacht

Wenn die Garage und der Indoorpool tagelang gespert sind, und geputz, dekoriert und aufgeräumt wird, neuer Teppich verlegt ,die Wände verkleidet werden, eine komplette Sound-und Licht-Anlage insterliert wird, in der Küche Nächte lang an den raffiniertesten Köstlichkeiten gewerkelt wird, der Weg zum Eingang mit Persern geflastert wird....dann...., ja dann wird im Königreich gefeiert. Unsereins würde einen größeren Anlaß vermuten, z.B einen runden Geburtstag des Cheffes oder sogar eine Hochzeit.Weit gefehlt, denn der Grund des fleißigen Werkelns ist schlicht und einfach eine just-for-fun-party der 17jährigen Tochter, die mit ihren Teeni-Freundinnen mal richtig die Sau-di(e) rauslassen möchte.Nichts dagegen einzuwänden, denn Disco´s sind böse und daher verboten und so ist es eben an den Herrschaften selbst (oder eher an den Angestellten) die Discokugel in die Hand zu nehmen und einen eigenen Tanztempel zu kreieren.Dennoch leicht befremdlich, wenn die Räumlichkeit später eher an die Aftershowparty der Oscarverleihung erinnert, als an eine Teeniparty, wo kurioserweise nur Mädels erwünscht und Jungs schlicht und einfach nicht erlaubt sind.Wie langweilig für die armen jungen Damen in diesem Alter, oder? Kann einem schon leid tun, noch dazu wenn man weiß, daß im heiligen Mekka Männlein und Weiblein gar gemischt die heilige Moschee betreten dürfen aber auf einer Privatparty das streng verboten ist. Und wieder einmal steht man kopfschüttelnd neben dem Schockoladenbrunnen, hält versonnen eine Erdbeere in die süßen Fluten und fragt sich ob dieses Land tatsächlich schon im 21ten Jahrhundert angekommen ist.Scheinbar doch, den Punkt 0 Uhr erreichten die ersten Luxusschlitten den roten Perserteppich und herraus stiegen krass zurechtgemachte Mädels, die zweifelsohne hervorragend mit ihren Outfits in die Empfangseventatmosphäre passten. Welt der Extreme, aber gegen das Bufette ist definitiv nix zu sagen. Und während im Hintergrund ca. zwanzig Angestellte sich um das leibliche Wohl der Gäste sorgten wurde ordentlich auf der Tanzfläche bis zu den frühen Morgenstunden gerockt.Ehrlich gesagt,für mein Geschmack war das leicht übertrieben und selbst der Cheffe hat geschluckt, als er die Rechnung unterschreiben sollte...Na den Mädels hat´s gefallen und das ist ja auch die Hauptsache.Trotzdem, da lob ich mit nen Hunni für Chilli und ein paar Kästen Bier und gut ist´s-wobei so ein Schockobrunnen....und diese Früchtepyramiede, ob ich auf die noch mal vezichten kann?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Und wieder einmal steht man kopfschüttelnd neben dem Schockoladenbrunnen, hält versonnen eine Erdbeere in die süßen Fluten und fragt sich ob dieses Land tatsächlich schon im 21ten Jahrhundert angekommen ist."

Frau N., allein für den Satz voller Nachdenklichkeit und Dekadenz hast Du nen Preis verdient.
Ich kanns mir geradezu bildlich vorstellen, wie Deine Erdbeere sich voll Schoki saugt während Du in sozialkritischen Gedanken versinkst...

Eva hat gesagt…

Gell, schöner Satz.Hat mich auch einige Mühe gekostet (und Schocki) um ihn die erwünschte Portion Dekadenz und sorzialkritische Nachdenklichkeit zu verabreichen....hähäh!

Anonym hat gesagt…

Sehr schön, liebe Frau der Schokolade!

Hab mir beim Lesen schnell mal eine Tafel gegönnt und damit das sogenannte "Event-reading" - eben näher am Gegenstand... - vollzogen.

Ich habe mich schon des öfteren gefragt, was denn mit den wieder hart gewordenen Schokiresten in einem solchen Brunnen geschieht.
Ob die einfach bei nächster Gelegenheit eingeschmolzen werden?
Hm - und überhaupt: Wie putzt man so ein Ding?

Anonym hat gesagt…

Liebe Anja,
das funktioniert da wohl wie mit dem Auto, wenn der Aschenbecher voll ist...

Putzen...*kopfschüttel*...

Anonym hat gesagt…

Werden die Aschenbecher da überhaupt voll??? Ich dachte nach der Ersten fehlt der Zigarettenanzünder (à la Blues Brothers) und damit ist das Auto ja auch nicht mehr benutzbar.